Pratteln BLWirtin verklagt Schweizer Salinen auf eine Million
In Muttenz werden eifrig Unterschriften gegen die Salzgewinnung auf der Rütihard gesammelt. Nun droht den Schweizer Salinen wegen einer Schadenersatzklage auch juristisches Ungemach.
- von
- lha
Das Schicksal des Naherholungsgebiets Rütihard bewegt die Gemeinde Muttenz seit Wochen. Eine Petition der FDP, die verlangt, dass die Rütihard aus dem Konzessionsgebiet der Schweizer Salinen entfernt wird, hat mittlerweile über 1000 Unterschriften. «Jetzt wo die Osterferien zu Ende sind wird die Unterschriftensammlung richtig Fahrt aufnehmen», sagt Präsident Daniel Schneider. Die Petition wird auch von Pro Natura Baselland unterstützt.
Das politische Powerplay zeigt Wirkung. Die Schweizer Salinen wollen nun offenbar einen demokratischen Entscheid abwarten, wie auf der Facebook-Seite «Rettet die Rütihard!» vermeldet wurde. Und nun droht den Schweizer Salinen aus der Nachbargemeinde Pratteln weiteres Ungemach.
Schäden durch Lärm und Vibrationen
Denn Corinne Höhn, Wirtin des Ausflugsrestaurants Egglisgraben, will den Salzproduzenten vor Gericht ziehen und verlangt Schadenersatz in der Höhe von einer Million Franken, wie die «Basler Zeitung» berichtet. Die Schweizer Salinen bohren seit 2011 unweit ihres Betriebs nach Salz. Durch die Vibrationen sei es zu Rissen in ihrer Liegenschaft gekommen, die ein Gutachten kausal auf die Bohrungen zurückführt. Zudem macht sie aufgrund des Bohrlärms Ertragsausfälle über 600'000 Franken geltend. «Ich will mich nicht bereichern, aber die Salinen sollen für den Schaden, den ich erlitten habe, geradestehen», sagt Höhn.
Die Schweizer Salinen gehen seit Jahren nicht auf ihre Forderungen ein. Eine Schlichtungsverhandlung vor dem Friedensrichter scheiterte, weil die Salinen nicht am Tisch waren. So erhielt Höhn am 1. März dieses Jahres die Klagebewilligung. Die Schweizer Salinen nahmen gegenüber der BaZ keine Stellung zum laufenden Verfahren.
Konzessionsvertrag läuft bald aus
Für die Salzgewinnung auf der Rütihard werden die Schweizer Salinen eine Verlängerung ihrer Konzession beantragen, die 2025 ausläuft. Der Vertrag zwischen dem Kanton und dem Unternehmen muss vom Kantonsparlament genehmigt werden. Eine Klage und der breite Widerstand der Muttenzer gegen die Bohrungen sind da wenig hilfreich.