745’000 Personen betroffenCaritas mit Rekordzahlen – bei ihnen ist die Armut am grössten
Weil die Preise steigen und die Löhne nicht, sind immer mehr Menschen trotz Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen. Caritas Schweiz verzeichnet eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage in ihren Märkten.
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Darum gehts
Die Schweiz zählt insgesamt 745’000 Armutsbetroffene – Tendenz steigend.
Verglichen zum Vorjahr nahmen die Einkäufe in Caritas Märkten um zwölf Prozent zu.
Insbesondere alleinerziehende Mütter sind in der Schweiz von Armut betroffen.
Lebensmittel, Mieten, Krankenkassenprämien und nun auch noch der Strom werden erheblich teurer. Dass die Löhne jedoch gleich bleiben, macht vielen Leuten zu schaffen. In der Schweiz sind insgesamt 745’000 Personen von Armut betroffen. Die Folgen der Pandemie und der Ausbruch des Krieges in der Ukraine lassen diese Zahl weiter ansteigen. Viele Familien haben sich noch nicht finanziell von der Pandemie erholt, und schon stehen neue Teuerungen an.
Die Caritas Schweiz verzeichnet bei Einkäufen in ihren Märkten denn auch Rekordzahlen. Aktuell zähle man rund 90’000 Einkäufe pro Monat, schreibt ein Sprecher. Im Vergleich zum Vorjahr seien das ganze zwölf Prozent mehr. Auch Schuldenabtragungen haben tendenziell zugenommen. Laut Caritas befinden sich häufig Familien in einer finanziell schwierigen Situation, insbesondere alleinerziehende Mütter.
Diese Personen sind besonders häufig von Armut betroffen
Das Arbeitspensum zu erhöhen, steht für viele gar nicht zur Debatte. Gerade als alleinerziehende Mutter von kleinen Kindern ist es oft nicht möglich zu arbeiten, wenn diese zu Hause sind. Man ist entweder auf Familie oder Angehörige angewiesen, welche die Kinder hüten, um dann arbeiten zu können, wenn diese gerade keine Schule haben. Wenn solche Unterstützung aus dem privaten Umfeld aber fehlt, sind alleinerziehende Mütter oft gezwungen, für die Kinderbetreuung eine teure Krippe in Anspruch zu nehmen – wenn sie sich diese leisten können.
Musst du auch aufs Geld achten?
Eine von insgesamt 745’000 Armutsbetroffenen in der Schweiz ist Amelia Ventura (26). Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchter (6 und 7) und erzählt im «Sonntagsblick» von ihren finanziellen Nöten. Nach Abzug von Miete und Krankenkassenprämien muss sie mit 1750 Franken einen Monat lang auskommen.
Sie wurde im jungen Alter wiederholt schwanger, was dazu führte, dass sie ihre Ausbildung nicht zu Ende bringen konnte. Momentan arbeitet sie zu 50 Prozent als Betreuungsassistentin in einem städtischen Hort, was ihr im Mont 2300 Franken einbringt.
Bist auch du oder jemanden, den du kennst, von Armut betroffen? Melde dich bei uns!
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