WM-Super-GRiesige Enttäuschung für Odermatt – Crawford ist Weltmeister
Top-Favorit Marco Odermatt fährt im WM-Super-G an den Medaillen vorbei und wird enttäuschender Vierter. Gold geht in einem Hundertstel-Krimi an den Kanadier James Crawford.
James Crawford gewinnt mit einem hauchdünnen Vorsprung.
Der WM-Super-G endet für Marco Odermatt mit einer riesigen Enttäuschung. Dabei war die Schweizer Welt noch in Ordnung, als der Topfavorit in Courchevel mit Startnummer 7 ins Ziel fuhr: Odermatt stellte die neue Bestzeit auf und klassierte sich unmittelbar vor Teamkollege Loic Meillard.
Doch der Traum vom Schweizer Doppelsieg platzte nur Minuten später: Erst war Kombi-Weltmeister Alexis Pinturault schneller, dann setzte sich der norwegische Odermatt-Rivale Aleksander Kilde an die Spitze. Und weil sich der Kanadier James Crawford am Ende mit einem Hundertstel Vorsprung sensationell zum neuen Weltmeister krönte, ging Odermatt komplett leer aus.
Odermatt: «Eine solide Fahrt»
Der 25-Jährige tat sich im Ziel schwer, eine Erklärung zu finden. «Es war eine solide Fahrt ohne Fehler», so Odermatt. «Es ist der kürzeste Super-G des Winters. Darum war es ein so enges Rennen.» Der Gesamtweltcup-Leader hatte zuvor in diesem Jahr vier von sechs Super-G-Rennen für sich entschieden.
Unglaublich, aber wahr: Odermatt muss damit weiter auf die erste WM-Medaille seiner Karriere warten. Auch die anderen Schweizer Männer bleiben bei diesen Titelkämpfen bislang ohne Edelmetall. Meillard wurde am Ende Achter, Stefan Rogentin landete auf Platz 19. Gino Caviezel schied aus.

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Enttäuschter Gino Caviezel im Interview
«Es war ein blöder Fehler, der mir nicht hätte passieren sollen. Das Timing hat nicht gestimmt und ich stand nicht richtig auf den Skiern. Es ist schade, denn ich habe mich körperlich gut gefühlt und wollte auf Zug durchfahren. Ich habe probiert Vollgas zu geben, doch nun heisst es, morgen weiter zu trainieren für den Riesenslalom», so Gino Caviezel im Interview mit SRF.
Loic Meillard im Interview
«Es war eine bessere Fahrt als im Kombi Super-G. Mit einer früheren Startnummer ist es nie einfach, es war ein enges Rennen daher haben mir 2 Zehntel aufs Podest gefehlt. Im Mittelteil habe ich etwas die Linie verloren, der Rest der Fahrt war in Ordnung. Ich hatte heute ein gutes Gefühl und das kann ich sicherlich für die nächsten Rennen mitnehmen. Manchmal passt es im Super-G, manchmal nicht – heute hat es leider nicht gepasst», so Meillard im Interview mit SRF.
Die Top 10 in diesem Rennen

30 Christof Innerhofer (ITA)
Der Italiener zeigt in der ersten Streckenhälfte eine ansprechende Fahrt. Anschliessend kann er nicht mehr mithalten und Innerhofer platziert sich auf Rang 18.
29 Josef Ferstl (GER)
Ferstl gesellt sich zu den ausgeschiedenen Athleten, der Deutsche verpasst ein Tor.
28 Guglielmo Bosca (ITA)
Bosca kämpft sich durch die Kurssetzung und verliert bis zur letzten Zwischenzeit 67 Hundertstel. Der Italiener klassiert sich noch gerade so in den Top 20.
27 Simon Jocher (GER)
Der Deutsche stürzte in dieser Saison in Beaver Creek und leidet seither noch an den Folgen des Sturzes. Heute reiht er sich auf Rang 21 ein.
26 Travis Ganong (USA)
Ganong ist ein Abfahrtsspezialist, das ist heute auch deutlich zu sehen. Er liegt bei der letzten Zwischenzeit schon fast eine Sekunde zurück, im Ziel summiert sich der Rückstand auf über 2 Sekunden.
25 Martin Cater (SLO)
Cater kann nicht mit der Zeit von Crawford mithalten. Der Slowene scheidet als nächster Athlet aus, auch er verpasst ein Tor.
24 Broderick Thompson (CAN)
Der nächste Kanadier springt zu weit und hat zu wenig Richtung im oberen Streckenteil – Thompson scheidet damit aus.
23 Brodie Seger (CAN)
Die Kanadier sind heute einfach gut drauf, Seger zeigt eine ansprechende Fahrt. Er klassiert sich auf Zwischenrang 9.
Stefan Rogentin im Interview
«Es ist nicht so gut gegangen für mich, oben war meine Fahrt noch okay. Im Zieleinhang hat mich dann wohl ein Schlag erwischt, ich konnte nicht wie gewünscht auf Zug fahren und zeigte keine guten Kurven. Es war eine schlechte Fahrt. Hier ist es schwierig schnell zu sein», bilanziert ein frustrierter Stefan Rogentin.
22 Atle Lie McGrath (NOR)
Mc Graht greift und ist an der Bestzeit von Crawford dran. Der Norweger stürzt dann aber spektakulär, und steht danach schon wieder auf den Beinen. Wir hoffen, dass sich der junge Norweger nicht verletzt hat.
21 Marco Schwarz (AUT)
Im 2. Abschnitt fährt der Österreicher die zweitschnellste Zeit. Es ist eine starke Fahrt von Marco Schwarz – doch dann nein – er fährt zu eng in die Zieleinfahrt ein und geht einen weiten Weg. Da wird er sich ärgern, dieser Fehler hat ihn wohl eine Medaille gekostet.
20 Jeffrey Read (CAN)
Der Kanadier ist der erste Athlet seit längerer Zeit, der oben noch mithalten kann. Read zeigt eine ansprechende Fahrt, erst im letzten Streckenteil verliert er eine halbe Sekunde auf Crawford. Im Ziel ist es Rang 9, damit wird er bestimmt zufrieden sein.
19 Ryan Cochran-Siegle (USA)
Cochran-Siegle kann oben mithalten. Der US-Amerikaner verliert dann aber wie viele Athleten zuvor, im 2. Abschnitt viel Zeit auf Crawford. Er reiht sich auf Rang 13 ein.
18 Stefan Babinsky (AUT)
Der nächste Österreicher fährt im 2. Sektor noch etwas mit angezogener Handbremse. So viele Drifter kann man sich heute nicht erlauben und so ist Babinsky im Ziel noch hinter seinem Landsmann Hemetsberger klassiert.
17 Daniel Hemetsberger (AUT)
Hemetsberger fährt heute nicht mit der allerletzten Konsequenz und so liegt er schon früh zurück. Mit einem Rückstand von 1.17 Sekunden klassiert sich der Österreicher ausserhalb der Top 10.
16 Adrian Smiseth Sejersted (NOR)
Der Norweger zeigt eine ansprechende Fahrt und vergibt eine WM-Medaille aufgrund eines Fehlers im unteren Streckenteil. Im Ziel liegt er dennoch auf Rang 6.