Neuer Titelhalter gesuchtWo steht das hässlichste Haus der Schweiz?
In Schindellegi stand einst das laut Lesern hässlichste Haus der Schweiz. Jetzt steht dort ein Neubau. Nun suchen wir einen würdigen Nachfolger: Schicken Sie uns Ihre Bilder.
- von
- mme
Das hässlichste Haus der Schweiz ist Geschichte: Dort, wo es in Schindellegi SZ einst stand, steht jetzt ein moderner Neubau. Am 1. Juli sind die ersten Mieter in die Eineinhalb- bis Sechseinhalb-Zimmer-Wohnungen eingezogen. Im Herbst werden die Umgebungsarbeiten fertiggestellt.
Schon jetzt erinnert nichts mehr an den alten Betonklotz, den die Leserschaft von 20 Minuten 2012 auf Platz eins der unansehnlichen Bauten hievte. «Für mich ist das mit Abstand das hässlichste Haus, das ich je gesehen habe», schrieb ein Leser-Reporter damals.
20 Minuten sucht nun einen Nachfolger, der den Titel hässlichstes Haus der Schweiz verdient. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge: Aus den eingesandten Bildern können dann die Leserinnen und Leser in einem grossen Ranking das allerhässlichste Haus küren. Das Gewinnerhaus wird dann auf 20minuten.ch gebührend vorgestellt. Wir sind gespannt auf Ihre Vorschläge!
Beton hats schwer
Auffallend ist, dass bei der vergangenen Wahl zum hässlichsten Gebäude des Landes drei Beton-Bauten in den Top Three waren. Das ist kein Zufall. Das Center for Urban & Real Estate Management der Uni Zürich hat Studien über die Wahrnehmung von Architektur gemacht. Dazu Forscherin Alice Hollenstein: «Gut bewiesen in der Forschung ist der Experteneffekt: Laien und Architekturexperten bewerten Gebäude oft unterschiedlich, gerade in Bezug auf Beton.» Um die Schönheit von Betongebäuden zu erkennen, «braucht es Wissen und Erfahrung». Natürlich gebe es aber auch Betonbauten, die schlicht unansehnlich seien – auch nach Massstäben von Architekturexperten.
Jugendstil und Gründerzeit kommen gut an
Generell gibt es laut Hollenstein klare Tendenzen, wann Architektur als schön wahrgenommen wird: «Flüssig wahrnehmbare Formen, eine gute Mischung aus Komplexität und Ordnung sowie moderat Neues werden als angenehm empfunden, das gilt für die meisten Menschen. Dies kann zum Beispiel auf Architektur des Jugendstils und der Gründerzeit, aber auch auf moderne Gebäude zutreffen.» Bei den typischen Betonklötzen hingegen, die von vielen als hässlich wahrgenommen werden, «fehlt es an Komplexität in der Architektur. Dort gibt es nur Ordnung, aber nichts, was einem neugierig machen würde.»