Unbekannte an Olympia«Woman in Red» entschuldigt sich
Ihr Bild ging um die Welt: Madhura Nagendra schlich sich an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London in die indische Delegation. Jetzt tut ihr die «spontane Aktion» leid.
- von
- jbu
Bei einem Fussballmatch aufs Feld flitzen? Ein Video von sich auf Youtube stellen? Egal, was sich manche Menschen einfallen lassen, um ihre fünf Minuten Ruhm zu erhalten – ein solch grosses Publikum wie die indische Studentin Madhura Nagendra hat damit noch nie jemand erreicht.
Sage und schreibe eine Milliarde Menschen haben die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London mitverfolgt – es war damit das grösste Fernsehereignis der Geschichte. Das London Symphony Orchestra, aufwändige Theaterdarbietungen und atemberaubendes Feuerwerk begleiteten die besten Sportler der Welt, als sie das Olympiastadion betraten – und mit ihnen eine zu diesem Zeitpunkt unbekannte Frau.
«Woman in Red» bereut ihre Aktion
Die Bilder der Inderin, die in knallroter Jacke und hellblauer Hose zwischen den gelb gekleideten Indern in Richtung Stadion marschierte, sorgten rasch für Aufsehen. Sofort wurde gerätselt, wer die mysteriöse «Woman in Red» sein mochte.
Des Rätsels Lösung liefern nun indische Medien. Die Olympia-Crasherin Madhura Nagendra, eine 26-jährige Inderin, die in Grossbritannien studiert, meldete sich im Fernsehsender NDTV gleich selbst zu Wort. Es sei eine «Fehleinschätzung» und ein «Fehler» gewesen, sich in die Delegation zu schmuggeln, sagte die reuige Studentin in einem Interview. Sie sei von der Eröffnungsparade so überwältigt gewesen, dass sie sich spontan neben dem Fahnenträger eingereiht habe.
Im Nachhinein tue ihr der unüberlegte Ausflug vor Milliardenpublikum leid. Nachdem ihr aus Indien eine Welle der Empörung entgegengeschlagen ist und sie sogar als «Sicherheitsrisiko» bezeichnet wurde, beteuert Madhura Nagendra: «Ich weiss, dass ich die Gefühle meines Volks verletzt habe. Ich verstehe, dass das ein Fehler war und bitte um Entschuldigung.»