Fäkalien und StänderWomit Zimmermädchen sich herumschlagen
Raumpflegerinnen reden auf Reddit Klartext. Unter anderem wird verraten, weshalb man die Kaffeemaschine auf dem Zimmer lieber nicht benutzen möchte.
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Zimmermädchen haben einen knochenharten Job. Unter Zeitdruck putzen sie im Akkord: Badewanne schrubben, Bett beziehen, Unordnung beseitigen. Nicht selten ist es damit aber noch nicht getan. Auf Reddit plaudern Hotelangestellte aus dem Nähkästchen und geben einen Einblick in ihren Alltag. Dieser ist geprägt von unappetitlichen Funden und traumatischen Begegnungen. «Ich hatte einen Sommerjob in der Zimmerreinigung», erinnert sich eine Kommentatorin und fährt fort: «Eines Tages kam eine Kollegin zu mir und erzählte mir, sie habe auf dem Schreibtisch drei Dildos gefunden –zusammen mit einer Notiz.» Was darauf stand? «Bitte waschen.»
Von einem «nackten Mann in der Badewanne» schreibt eine andere Frau. «Ich war 16. Ich klopfte laut an die Tür, bevor ich eintrat. Er sass mit einem breiten, unheimlichen Grinsen da und hatte eine Erektion. Ekelhaft.» Anscheinend aber alles andere als ausserordentlich. Zumindest wenn man Userin Half Deer Glauben schenken kann, die in Amsterdam als Zimmermädchen arbeitete. «Gebrauchte Kondome, benutzte Tampons, eine satanische Bibel, Blut, Sperma» – alles völlig normal. «Einmal pinkelte mir ein Typ vor die Füsse», erinnert sie sich und berichtet von masturbierenden Männern, die sich nicht von ihr stören liessen.
Auch Luxushotels nicht verschont
«Gäste sind dreckige Tiere», wird es in einer anderen Wortmeldung auf den Punkt gebracht. «Was mich am meisten schockiert ist die Regelmässigkeit, in der ich mit diesen Dingen konfrontiert werde», erklärt die Redditorin. Zu den üblichen Hinterlassenschaften gehörten Essensreste und Abfall, die auf den Boden gekippt werden. «Manchmal ist auch die Badewanne noch gefüllt mir merkwürdig gefärbtem Wasser.» Manche Hotelgäste scheinen sogar die Schwerkraft aushebeln zu können. Neben dreckigen Spritzen und anderen Widerlichkeiten berichtet eine Kommentatorin von «Erbrochenem an der Decke».
Selbst wenn viele Kommentatoren schreiben, sie hätten in zweitklassigen Motels gearbeitet, berichten durchaus auch ehemalige Mitarbeiter aus der Luxushotellerie von ähnlichen Vorkommnissen. Mit Abstand am verstörendsten sind die Geschichten von Hausangestellten, welche Leichen vorfinden. Laut einem Hotelmanager, der sich in die Diskussion einschaltet, geschieht dies besonders häufig in Las Vegas: «Nach einer Grundreinigung wird das Zimmer normal hergerichtet und sieht wieder aus wie neu», schreibt er.
Warum Sie die Kaffeemaschine lieber nicht benutzen
Wenn Sie einen schwachen Magen haben, lesen Sie jetzt lieber nicht weiter. Jetzt geht es ans Eingemachte. «Ich kam in ein Zimmer und roch den Gestank. Nachdem ich in der Toilette nichts gefunden hatte, entdeckte ich das Geschenk: Der Typ hatte einen Haufen auf das eine Bett gemacht und danach dasselbe auf dem anderen Bett wiederholt.» Von «Kot, der überall war, nicht in der Toilette» – zum Beispiel an Wänden und auf Badetüchern – berichten auch andere.
Besonders viele Upvotes hat folgendes Statement erhalten: «Seit ich von Eiwürfelbehältern im Hilton gehört habe, die mit menschlichem Exkrement gefüllt in der Minibar standen, benutze ich diese Dinger nicht mehr.» Jemand anderes erzählt davon, wie jemand den Filter einer Kaffeemaschine als Toilette missbraucht habe. «Mir wurde dann befohlen, das Gerät mit Bleichmittel zu putzen und zurück an seinen Ort zu stellen», gesteht sie. Gut. Dann hätten wir auch das geklärt.
Haben Sie auch schon in einem Hotel gearbeitet? Erzählen Sie Ihre Geschichte im Kommentarfeld!