Wurde Kampusch als Sexsklavin vorgeführt?

Aktualisiert

Wurde Kampusch als Sexsklavin vorgeführt?

Eine Hausdurchsuchung bei Ernst Holzapfel (Bild), dem Geschäftspartner des Entführers, nährt einen schrecklichen Verdacht: Hat Wolfgang Priklopil Natascha Kampusch bei grausamen Sado-Maso-Spielchen gefilmt und damit Geld verdient?

Auch sechs Wochen nach der Flucht von Natascha Kampusch aus dem Haus ihres Entführers in Strasshof bei Wien halten die Ermittler den Fall noch nicht für abgeschlossen. Wie der «Stern» in seiner neusten Ausgabe berichtet, hat die Polizei bei einer Durchsuchung im Haus von Ernst Holzapfel, dem Geschäftspartner des Entführers Wolfgang Priklopil, mehrere Computer und Zubehör beschlagnahmt, darunter auch einen Laptop, der offensichtlich dem Entführer gehörte.

Noch seien viele Dateien auf der Festplatte verschlüsselt, aber sicher sei: Zuletzt wurden grössere Datenmengen gelöscht - ein Volumen, das auf Foto- oder Filmmaterial hindeutet. Im Moment wird versucht, diese zu rekonstruieren, denn vermutlich hat Priklopil sein Opfer bei grausamen Spielchen gefilmt und fotografiert, um damit Geld zu machen.

Es gibt Hinweise, wonach Priklopil in der Wiener Sado-Maso-Szene unterwegs gewesen sein soll. Und er soll Natascha Kampusch gezwungen haben, dabei mitzumachen. Nach Stern-Informationen soll dies ausserhalb von Priklopils Haus geschehen sein. Sie sei immer wieder mit Handschellen gefesselt, geschlagen und gedemütigt worden. Auch andere Personen sollen daran beteiligt gewesen sein.

Holzapfel sorgte unmittelbar nach dem Ende der Kampusch-Entführung für Schlagzeilen. Er trat an die Öffentlichkeit, weil Priklopil ihn in der Nacht anrief, in der er sich umbrachte. «Nach Nataschas Flucht vor einer Woche hat er mich angerufen und um Hilfe gebeten», erklärte er den Medien.

Holzapfel hatte auch Natascha Kampusch noch während ihrer Entführungszeit gesehen. Bei einem Geschäftstermin Mitte Juli traf er Priklopil in Begleitung einer jungen Frau erschienen, die ihm der Entführer als Bekannte vorgestellt habe. Dass es sich um die mehr als acht Jahre lang Vermisste gehandelt habe, habe er erst durch Bilder der Polizei erfahren, erklärte er den Medien.

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