SolosiegZaugg gewinnt die Lombardei-Rundfahrt
Oliver Zaugg feiert seinen grössten Karriere-Erfolg. Der Schwyzer Veloprofi siegt bei der 105. Lombardei-Rundfahrt solo.

Oliver Zaugg feiert bei der Lombardei-Rundfahrt einen Solosieg. (Bild: Keystone/AP)
Als vierter Schweizer Radprofi gewinnt Oliver Zaugg die Lombardei-Rundfahrt. Der im Tessin wohnhafte Zürcher Oberländer trifft als Solosieger im Ziel in Lecco ein.
Zaugg löste sich in der letzten Steigung der 241 km langen Strecke aus der ursprünglich noch rund 40 Fahrer umfassenden Hauptgruppe. Der in seinem 30. Altersjahr stehende Zaugg hatte in acht Saisons zuvor keinen einzigen Sieg verzeichnen können. Der gute Kletterer aus dem Team von Leopard-Trek hatte mit Top-Ten-Klassierungen in den drei Rennen vor der Lombardei-Rundfahrt seine ausgezeichnete Verfassung angedeutet. Vor Zaugg hatten nur Tony Rominger (1989/92), Pascal Richard (1993) sowie Oscar Camenzind (1998) das «Rennen der fallenden Blätter» für sich entscheiden können.
Nibalis Attacke nicht belohnt
Vor Zauggs entscheidendem Vorstoss hatte Vincenzo Nibali mit einer grossen Nummer aufgewartet. Der Sizilianer, letztes Jahr Sieger der Spanien-Rundfahrt, enteilte in der Steigung von Madonna di Ghisallo all seinen Gegner. Doch das Solo über die verbleibenden 52 km erwies sich für Nibali als eine zu grosse Last. Zwar holte er bis zu anderthalb Minuten Vorsprung heraus, doch unter dem Tempodiktat des Teams Sky mit Michael Rogers und Thomas Lövkvist holte das Feld den Flüchtling nach einer Vorausfahrt von 36 km 16 km vor Schluss wieder ein.
Für die 105. Auflage der Lombardei-Rundfahrt hatten die Veranstalter eine neue Strecke gewählt, welche den früher gefürchteten Anstieg zum Valchava-Pass beinhaltete, aber auch die 3 km lange Rampe von Villa Vergano, die Oliver Zaugg erlaubte, zu seinem Exploit auszuholen und seinen Wagemut mit dem grössten Tiumph seiner Karriere zu krönen. «Diesen Erfolg hat er mehr als verdient», freute sich Teamkollege Fabian Cancellara.
105. Lombardei-Rundfahrt (Mailand - Lecco, 241 km):
1. Oliver Zaugg (Sz) 6:20:01
2. Daniel Martin (Irl) 0:08
3. Joaquin Rodriguez (Sp)
4. Ivan Basso (It)
5. Przemyslaw Niemic (Pol), alle gleiche Zeit (si)