IsraelZehn Palästinenser bei Militäreinsätzen getötet – Raketen aus Gaza
Israelische Soldaten lieferten sich mit militanten Palästinensern im Westjordanland ein Feuergefecht. Beobachter warnen vor einer möglichen Eskalation.

Einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren im palästinensischen Autonomiegebiet: Palästinensische Demonstranten in Gaza City. (26. Januar 2023)
Darum gehts
Bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär im Westjordanland waren nach palästinensischen Angaben zehn Menschen getötet worden.
Danach hat das israelische Militär nach eigenen Angaben zwei Raketen aus dem Gazastreifen abgefangen.
Israelische Medien berichteten unter Berufung auf politische Kreise, man müsse sich auf eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern einstellen.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Raketen aus dem Gazastreifen abgefangen. Die beiden Geschosse waren demnach in der Nacht zum Freitag aus dem palästinensischen Gebiet abgefeuert worden. Zuvor hatten im Süden Israels die Alarmsirenen geheult. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf politische Kreise, man müsse sich auf eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern einstellen.
Bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär im Westjordanland waren am Donnerstag nach palästinensischen Angaben zehn Menschen getötet worden. Allein neun kamen am Morgen bei einer Razzia in der Stadt Jenin ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Dutzende weitere wurden verletzt, darunter vier schwer. Es war einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren in dem palästinensischen Autonomiegebiet. Am Nachmittag sei zudem ein 22-Jähriger nördlich von Jerusalem bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten erschossen worden.
Beschuss in Jenin
Israels Militär zufolge waren die Einsatzkräfte in Jenin bei dem Versuch beschossen worden, mehrere Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad festzunehmen. Drei bewaffnete Verdächtige wurden demnach im Feuergefecht von Kugeln getroffen, weitere festgenommen. Die Palästinenser würden verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben, hiess es. Jenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser.
Die Palästinensische Autonomiebehörde kündigte am Abend die Zusammenarbeit mit Israel in Sicherheitsfragen auf. Als Grund nannte die Behörde einseitige Schritte und Massnahmen Israels im Westjordanland sowie die Vorfälle in Jenin. Ähnliche Ankündigungen hatte die Autonomiebehörde schon bei früheren Gelegenheiten gemacht – sie wurden allerdings de facto nicht umgesetzt.
Der Islamische Jihad ist besonders im Gazastreifen aktiv und verübt von dort aus regelmässig Raketenangriffe auf Israel.