Stadt Luzern«Zeitweise kamen wir fast nicht durch die Besucher»
Die Fasnächtler haben Luzern verlassen. Was bleibt, ist viel Müll: Rund 90 Tonnen. Das neue Abfallkonzept der Stadt hat sich aber bewährt.
- von
- gwa
Die Stadt Luzern am Morgen nach der Fasnacht (Video: gwa).
«Bis am Dienstagmorgen waren es rund 70 Tonnen Abfall. Wir gehen davon aus, dass es zum Schluss rund 90 Tonnen sein werden», sagt Florian Aschbacher, Leiter Betrieb und Strassenunterhalt beim städtischen Strasseninspektorat. «Es gab mehr Abfall als die vergangenen Jahre. Grund dafür ist das schöne Wetter und der riesige Besucherandrang», sagt er.
Der Andrang war riesig: Rund 157'000 Besucher waren an der Fasnacht (Vorjahr: 130'000). «Die Fasnacht lief relativ reibungslos ab. Wir sind sehr zufrieden», so Aschbacher. Das Ziel des Strasseninspektorats: Zu keiner Zeit sollte es vorkommen, dass 80 Prozent der 150 grossen Abfallsäcke – den Big Bags – voll sind. Dieses Ziel habe man erreicht. Zu Spitzenzeiten sei es aber schwierig gewesen: «Zeitweise kamen wir fast nicht durch die vielen Besucher hindurch», sagt Aschbacher.
Rund 4000 Arbeitsstunden
Mit rund 60 Mitarbeitern stand man im Einsatz. Das Strasseninspektorat wurde dabei von der Stadtgärtnerei und der Baugruppe unterstützt. «Wenn die Aufräumarbeiten beendet sind, dürften rund 4000 Arbeitsstunden zusammengekommen sein.» In früheren Jahren habe man rund 3000 Arbeitsstunden geleistet.
Die gestiegene Zahl hängt aber auch mit dem neuen Abfallkonzept zusammen. Waren es verganenes Jahr noch gelbe Güselkübel der Firma «Dräksack», hat die Stadt seit diesem Jahr eigene, orange Big Bags im Einsatz. «Die Big Bags wurden möglichst an den Orten positioniert, wo der Abfall auch anfällt.» Grundsätzlich habe dies gut funktioniert. An einigen Stellen gebe es aber noch Verbesserungspotential.
Ein Problem ist jedoch die unerlaubte Abfallentsorgung in den grossen Abfallsäcken. «In den Big Bags wird teilweise illegal Hauskehricht entsorgt.» Aber auch spezielle Abfallsorten landeten in den orangen Riesenbeuteln. So wurden laut Aschbacher auch illegal Pneus, Eisenwaren oder auch Haushaltsgeräte entsorgt. Diese Situation hat sich jedoch verbessert, weil die Stadt illegalen Fasnachts-Güsel an den Abfalldetektiv weitergegeben hat.