Spitalrat äussert sichZoff am Schaffhauser Kantonsspital
Nachdem Walter Schweizer, Chefarzt der Chirurgie am Schaffhauser Kantonsspital, seine Kündigung eingereicht hat, ist nun der Spitalrat in die Offensive gegangen. Es sei wichtig, die Hintergründe zu kennen.
Man habe zu wenig aufgezeigt, wo die Spitäler stehen, sagte Edgar Hänseler, Präsident des Spitalrats, am Donnerstag vor den Medien. Weil die Hintergründe nicht bekannt seien, habe es eine heftige Berichterstattung und persönliche Diffamierungen gegeben.
Anlass für den öffentlich ausgetragenen Streit war, dass Chefarzt Walter Schweizer nach einem Verweis seine Kündigung eingereicht hat. Schweizers Verhältnis zur Spitalführung ist schon seit Jahren getrübt. «Es war unmöglich, ihn mit ins Boot zu holen,» sagte Klaus Lang, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin.
Diffamierungen und Beleidigungen
Die fachliche Leistung von Walter Schweizer stand dabei nie zur Debatte. Als er vor zwei Jahren nicht als Spitalleitungsmitglied berufen wurde, sei dies eine schwere persönliche Enttäuschung für den Chirurgen gewesen, sagte Edgar Hänseler.
Darauf seien Diffamierungen und Beleidigungen des Chirurgen vor allem gegen Edgar Hänseler und Geschäftsführerin Susanne Imhof gefolgt. «Diese hätten in einem privatwirtschaftlichen Anstellungsverhältnis zur fristlosen Kündigung geführt,» sagte Gesundheitsdirektorin Ursula Hafner-Wipf.
Schaffhausen hat Nachholbedarf
Um die Spitäler wettbewerbsfähig zu machen, habe man nicht beliebig viel Zeit und es sei klar, dass die Reorganisation zu einer grossen Verunsicherung führe, sagte Hänseler. In Zukunft wolle man daher «aktiver und offener» kommunizieren.
Vor drei Jahren hat das Volk die Verselbständigung der Schaffhauser Spitäler beschlossen. Nun werden sie nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Schaffhausen hat im Vergleich mit den Nachbarkantonen Thurgau und Zürich grossen Nachholbedarf was Kosten und Infrastruktur angeht.
Zurzeit ist Walter Schweizer in den Ferien. Ob er danach nochmals an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, ist unklar. Das soll in den kommenden drei Wochen entschieden werden.
(sda)