U20-WM: ZSC-Star Matthews schiesst die Schweiz ab

Aktualisiert

U20-WMZSC-Star Matthews schiesst die Schweiz ab

Die Schweiz erleidet an der U20-WM in Helsinki zum Abschluss der Vorrunde ein Debakel und unterliegt den USA 1:10. Damit kämpft das Team gegen Weissrussland gegen den Abstieg.

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dia
Zwei Tore und zwei Assists für das Ausnahmetalent: Auston Matthews (links) im Duell mit dem Schweizer Marco Forrer. (30. Dezember 2015)

Zwei Tore und zwei Assists für das Ausnahmetalent: Auston Matthews (links) im Duell mit dem Schweizer Marco Forrer. (30. Dezember 2015)

Kein Anbieter/Joel Marklund/freshfocus

Nachdem die Schweizer am Vortag erstmals an einer U20-WM einen Punkt gegen Rekordweltmeister Kanada (2:3 n.P.) geholt hatten, sprach Fust davon, wieder auf den richtigen Weg gefunden zu haben. Davon war gegen die USA jedoch nichts zu sehen, den Schweizern wurden die Limiten gnadenlos aufgezeigt.

Nach dem 0:1 von Christian Dvorak in der 8. Minute brach die SIHF-Auswahl komplett auseinander. In der 17. Minute stand es bereits 0:6, in der 31. Minute 1:10. Den Ehrentreffer für die Schweizer zum 1:6 (22.) erzielte Timo Meier; es war der erste Skorerpunkt an diesem Turnier für den von den San Jose Sharks als Nummer 9 gedrafteten Captain des Teams. Die Vorarbeit hatte der erst 16-jährige Nico Hischier geleistet. Der überragende Spieler bei den in den ersten 31 Minuten gnadenlos effizienten Amerikanern war ZSC-Stürmer Auston Matthews, dem je zwei Tore und Assists gelang.

Fusts schlechte Karten

Von ihrer höchsten Niederlage an einer U20-WM waren die Schweizer allerdings noch weit entfernt. 1980 hatten sie ebenfalls in Helsinki gegen Gastgeber Finnland 1:19 verloren. Auch von den USA waren sie schon deutlicher bezwungen worden - 1:11 im Jahr 1978. Ohnehin gehörten Kanterniederlagen auf dieser Stufe bis Anfang der Neunzigerjahre zur Tagesordnung bei den Schweizern. Damals stiegen sie auch regelmässig ab.

Gerade vom aktuellen Team hatte im Vorfeld der WM jedoch einiges erwartet werden können, mangelt es doch nicht an Talent. Stattdessen müssen die Schweizer auch im zweiten Turnier unter Fust, der schon vor dem Turnier schlechte Karten auf eine Vertragsverlängerung besessen hat, die Abstiegs-Playoffs bestreiten. Das spricht nicht für den Kanada-Schweizer, der es erneut nicht verstand, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen.

Nun wartet Weissrussland

Zum Auftakt gegen die Schweden (3:8) kassierten die Schweizer nicht weniger als 60 Strafminuten, was zur Folge hatte, dass gleich drei Spieler für die kapitale Partie gegen Dänemark (1:2) gesperrt waren.

Nun gilt es gegen Weissrussland den Super-Gau zu verhindern. Letztmals stiegen die Schweizer 2008 in Pardubice ab. Die Weissrussen gewannen in ihrer Gruppe keinen Punkt, und dies bei einem Torverhältnis von 6:19. Die erste Partie gegen die Osteuropäer steht am Samstag auf dem Programm, die zweite am Sonntag. Ein allfälliges Entscheidungsspiel würde am Dienstag über die Bühne gehen.

USA - Schweiz 10:1 (6:0, 4:1, 0:0)

Helsinki Ice Hall. - 3701 Zuschauer. - SR Konc/Piechaczek (Slk/De), Jensen/Nieminen (Dä/Fi). - Tore: 8. (7:23) Dvorak (Werenski, Milano) 1:0. 9. (8:26) Matthews (Tkachuk, White) 2:0. 11. Carlo (Werenski) 3:0. 13. Werenski (Dvorak, Milano) 4:0. 16. Tkachuk (Matthews) 5:0. 17. Schmaltz (Hitchcock, Boeser) 6:0. 22. Meier (Hischier) 6:1. 23. Tkachuk (Matthews) 7:1. 29. Matthews (Schmaltz, White/Ausschluss Karrer) 8:1. 30. White (Dvorak/Ausschluss Eansor!) 9:1. 31. Donato 10:1. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die USA, 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweiz: van Pottelberghe/Waeber (ab 16.); Karrer, Siegenthaler; Kindschi, Glauser; Heldner, Forrer; Kessler, Suter, Schmidli; Hischier, Rod, Meier; Riat, Malgin, Thürkauf; Privet, Meyer, Impose.

Bemerkungen: Schweiz ohne Egli (gesperrt) und Harlacher (verletzt). (dia/si)

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