NiederlandeZu viel Sex, zu viel Drogenkonsum – Amsterdam will Partytouristen verbannen
Kiffen, Saufen und Sex: Millionen Touristen besuchen Jahr für Jahr die niederländische Hauptstadt. Vielen geht es nur um Party und Drogen. Mit dem soll bald Schluss sein.
- von
- Florian Osterwalder
Darum gehts
Amsterdam wird jährlich von Partytouristen geflutet.
Mittlerweile ist es so schlimm, dass der Widerstand aus der Bevölkerung wächst.
Ab 2023 will die Stadt nun mit neuen Regeln die Touristenflut eindämmen.
Den Bewohnern und der Stadtverwaltung von Amsterdam sind sie schon lange ein Dorn im Auge: Partytouristen, die nur wegen Drogen und Sex in die niederländische Hauptstadt reisen. Nun hat Sofyan Mbarki, stellvertretender Bürgermeister Amsterdams, seine neuen Tourismuspläne vorgestellt. «Wir sind alle sehr stolz auf unsere Stadt. Sie hat auch etwas zu bieten. Museen, den Grachtengürtel, Freiheit.» Jahrelang sei aber zu viel Geld mit Drogen und Sex gemacht worden. «Dem stellen wir uns jetzt», so Mbarki.
«Touristen sind weiterhin willkommen»
Deshalb startet die Stadt ab 2023 eine sogenannte «Stay-Away-Aktion» gegen Touristen, die nur wegen Alkohol, Drogen und Sex nach Amsterdam kommen. Darüber hinaus wird sie mit Catering-Unternehmern und Reiseveranstaltern zusammenarbeiten, um Junggesellenabschiede sowie Kneipentouren zu unterbinden. Die Öffnungszeiten von Cafés und Schaufenstern im Rotlichtviertel werden verschärft, es wird weniger Ein- und Ausstiegsstellen für Partyboote geben. Dazu kommt noch ein Rauchverbot in Teilen der Innenstadt, wie amsterdam.nl schreibt.
Warst du auch schon einmal in Amsterdam?
«Touristen sind weiterhin willkommen, jedoch möchten alle eine lebenswerte Stadt, egal ob Einwohner, Unternehmer oder Touristen», so der stellvertretende Bürgermeister. Nichtstun sei keine Option. «Wir versuchen, das Image von Amsterdam als Ort, an dem man sich austoben kann, zu verändern.»
Vor der Pandemie 21 Millionen Übernachtungen jährlich
Doch nicht nur gegen feiernde Touristen will man in Amsterdam vorgehen. Es gibt auch noch einen anderen Schwerpunkt, den man angehen möchte: die Anzahl der Hotelübernachtungen. Nimmt man das Jahr 2019 vor der Pandemie, verzeichnete Amsterdam 21 Millionen Übernachtungen. Zum Vergleich: Die Gesamtbevölkerung der Niederlande beläuft sich auf etwa 17,5 Millionen Menschen.
Soll heissen: Die niederländische Hauptstadt und ihr Bürgermeister wollen Hotels in Wohnungen und Bürogebäude verwandeln. Dies könnte jedoch ein kritischer Punkt sein, wie «nieuwsblad.be» schreibt. Denn jetzt, nach der Pandemie, zieht der Tourismus endlich wieder an. Die Betreiber von Hotels wären wohl alles andere als begeistert von der Idee, wie mehrere niederländische Medien berichten.
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