Panne bei SRF-SendungZubi und Gubser trifft im Studio fast der Schlag
Das wäre beinahe ins Auge gegangen: Als sich Goalie Zuberbühler und Schauspieler Gubser im SRF-Studio unterhalten, löst sich ein Scheinwerfer und kommt erst knapp über den Köpfen der Gäste zum Halten.
- von
- Antonio Fumagalli
Ein Blind-Date der anderen Art: Ex-Goalie Pascal Zuberbühler unterhält sich mit Schauspieler Stefan Gubser, als ihnen ein Scheinwerfer einen gehörigen Schrecken einjagt.
Als Zutaten für ein richtiges Blind-Date nehme man zwei Personen, die sich nicht persönlich kennen, eine stimmige Atmosphäre und einen kräftigen Schuss Nervenflattern. So weit, so klassisch – auch bei der Focus-Sommerserie vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF, siehe Box). Mit dem feinen Unterschied allerdings, dass die Aufregung normalerweise mit dem Verlauf der Begegnung abnimmt.
Bei der Sendung, die am 23. Juli im Radio ausgestrahlt wurde und heute Abend im TV wiederholt wird, kribbelt es erst in Minute 15: Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler und Schauspieler Stefan Gubser plaudern angeregt über Arbeitslosigkeit im Trainerbusiness, illusorische Segeltörns und finanzielle Zwänge im Showbusiness, als sich mit einem Riesenknall plötzlich ein Scheinwerfer aus der Verankerung löst, ein Stück weit nach unten fällt und bedrohlich über den Köpfen der beiden hängen bleibt.
Auch Gubser mit guter Reaktionszeit
Reflexschnell reisst Zubi die Hände in die Höhe und auch Gubser hätte als Torhüter keine schlechte Falle gemacht. «Du, das isch also nöd schlecht», meint Gubser und Zuberbühler doppelt nach: «Das isch also ganz gfährlich da im Moment.» Die beiden brechen in schallendes Gelächter aus.
«Gehört das zum Programm?», fragt Gubser halb ernst, halb ironisch in die Runde. «Gehört es natürlich nicht», sagt Sendeleiterin Franziska von Grünigen, die den Vorfall aus unmittelbarer Nähe mitkriegt. In wortloser Absprache mit den Technikern wird entschieden, dass vom ramponierten Scheinwerfer keine Gefahr ausgeht und die Sendung weitergehen kann.
Es regnet Scheinwerfer während Frostwarnung
«Mein Herz raste noch immer, als die beiden das Gespräch schon längst wieder aufnahmen», so von Grünigen. Die professionelle Reaktion sei geradezu sinnbildlich dafür, was für «coole Typen» sie seien. Aus diesem Grund habe man sich auch entschieden, die Szene ungeschnitten im TV zu zeigen: «Wenn sich unsere Gesprächspartner schon auf dieses Experiment mit all seinen Unwägbarkeiten einlassen, können wir nicht einfach eine Situation schönschneiden», sagt Von Grünigen.
Der Beinahe-Unfall erinnert an eine Panne, die sich im fernen 1976 ebenfalls in einem DRS-Radiostudio ereignet hat. Nachrichtensprecher Rico Herold verlas gerade die Wetterprognose, als sich über seinem Kopf ein Beleuchtungskörper löste (siehe Video). Herold kam mit dem Schrecken davon – und darf seither für sich beanspruchen, die unterhaltsamste Frostwarnung in der Schweizer Radiogeschichte über den Äther gesendet zu haben.
Die Focus-Sendung ist heute Abend um 19 Uhr auf SF2 zu sehen.
Blind-Date auf SRF
Das Konzept der Focus-Sommerserie «Blind-Date» ist simpel: Zwei prominente Personen haben vor laufendem Mikrophon und Kamera eine Stunde lang Zeit, sich über Gott und die Welt zu unterhalten. Einen Moderatoren gibt es nicht, dafür können drei vorbereitete Fragen und ein Musiktitel allfällige Momente des Schweigens überbrücken. Was die Sache aber wirklich interessant macht: Erst zu Beginn der Sendung erfahren die Studiogäste, wer ihnen gegenübersitzt.
Insgesamt fünf Gesprächspaare liessen sich auf das Experiment ein. Die Radio-Ausstrahlung der Sendungen fand im Juli und August statt, im Fernsehen läuft eine 30minütige Version der Serie noch. Alle Beiträge können auf der DRS-Seite nachgehört werden. (fum)