Zürcher Gemeinderat steht hinter Tram 18

Aktualisiert

Zürcher Gemeinderat steht hinter Tram 18

Mit dem seit Jahren vorgesehenen Tram Nummer 18 durch Zürich West soll es endlich vorangehen. Allerdings ist der Tramneubau untrennbar verbunden mit einem Strassenausbau im gleichen Quartier.

«In Bälde» - laut Stadtrat Andres Türler nicht erst Ende Jahr - will der Stadtrat dem Parlament die kreditschaffende Vorlage unterbreiten. Ziel sei, am 17. Juni 2007 die Volksabstimmung ansetzen zu können.

Mit offensichtlicher Mehrheit lehnte der Zürcher Gemeinderat am Mittwochabend ein SVP-Postulat ab, das die Trampläne endgültig begraben wollte. Ein solches werde im Quartier gar nicht gewünscht, sagte der Postulant. Ein Tram sei ohnehin nicht mehr zeitgemäss als Feinverteiler.

Das sahen die anderen Fraktionen nicht so. Sie betonten die Notwendigkeit einer guten Erschliessung des Entwicklungsgebietes Zürich West mit dem öffentlichen Verkehr. Bis im Jahr 2010 werden dort rund 6800 Menschen wohnen und rund 27 000 arbeiten.

Ein CVP-Sprecher betonte die Notwendigkeit einer guten Verbindung der S-Bahnhöfe Altstetten und Hardbrücke via das Letzigrund-Stadion und das geplante Hardturm-Stadion. Falls der Bahnhof Hardbrücke nicht sehr gut an die Tramlinie angebunden sei, werde die CVP/EVP-Fraktion die erwartete Kreditvorlage ablehnen, kündigte er an.

Tram und Strasse als siamesische Zwillinge

Laut Stadtrat Türler ist eine solche Anbindung aber vorgesehen. Türler kritisierte, das Postulat liege quer in der Landschaft und sende falsche Signale. Für eine nachhaltige Entwicklung benötige Zürich West ein Tram, «sonst ersäuft es im Privatverkehr».

Allerdings betonte Türler, die neue Tramlinie und die vorgesehene Hochleistungsstasse entlang der gleichen Strecke seien «siamesische Zwillinge». Das eine sei nicht ohne das andere zu haben.

Die beiden Projekte müssten miteinander gebaut werden, sonst liefen die Kosten aus dem Ruder. Vorgesehen ist ein gleichzeitiger Bau von Strasse und Tramlinie auf der gleichen Trasse. Von den total knapp 300 Millionen Franken entfällt je rund die Hälfte auf Tram und Strasse.

(sda)

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