Auch im Sommer beliebt: Zürcher Hallenbäder zu voll – brauchts bald neue?

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Auch im Sommer beliebtZürcher Hallenbäder zu voll – brauchts bald neue?

In den letzten zehn Jahren haben die Eintritte in die Stadtzürcher Hallenbäder um 40 Prozent zugenommen – und es werden noch mehr. Dabei ist die Kapazitätsgrenze schon erreicht.

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Die Zürcher Hallenbäder sind besonders abends und am Morgen rappelvoll. So etwa das Hallenbad City.

Die Zürcher Hallenbäder sind besonders abends und am Morgen rappelvoll. So etwa das Hallenbad City.

Stadt Zürich
Das Schwimmbecken hat Anfang 2013 nach einem längeren Umbau wieder eröffnet, wie die nachfolgenden Bilder vom noch leerem Bad zeigen.

Das Schwimmbecken hat Anfang 2013 nach einem längeren Umbau wieder eröffnet, wie die nachfolgenden Bilder vom noch leerem Bad zeigen.

Monika Metzger
Nach Jahren mit dunkelblauen Abluftrohren und bunten Garderobenkästchen hat es wieder zurück zur ursprünglichen Eleganz gefunden.

Nach Jahren mit dunkelblauen Abluftrohren und bunten Garderobenkästchen hat es wieder zurück zur ursprünglichen Eleganz gefunden.

Keystone/Steffen Schmidt

Wer zum Schwimmen einen Ort mit wenig Menschen sucht, geht derzeit ins Hallenbad. Das mag auf einige Orte zutreffen, aber nicht auf die Stadt Zürich. «Natürlich gibt es im Sommer eine gewisse Entspannung, doch eigentlich ist Indoorschwimmen zu jeder Jahreszeit angesagt», sagt Patrick Müller, Leiter Abteilung Badeanlagen.

Dass Hallenbäder in der Stadt extrem beliebt sind, zeigen die Anzahl Eintritte in den letzten Jahren: Noch 2005 gingen dort 949'792 Personen schwimmen, 2015 waren es 1'327'017 – das entspricht einem Anstieg von rund 40 Prozent. Im gleichen Zeitraum sind die Eintritte in den Freibädern durchschnittlich weniger angestiegen, was jedoch laut Müller stark wetterabhängig ist.

Auch in schönen Sommern könne man jedes Jahr ein Wachstum verzeichnen – eine Stagnation sei nicht in Sicht, sagt Müller: «Im ersten Halbjahr 2016 stiegen die Eintritte in die Hallenbäder erneut um 4,2 Prozent, obwohl das Hallenbad Leimbach wegen Sanierung geschlossen ist.»

«Die Kapazitätsgrenze ist erreicht»

Dies sei einerseits mit dem Bevölkerungswachstum zu erklären, aber nicht nur: «Schwimmen ist bei den Stadtzürchern extrem beliebt. Laut einer Studie des Bundesamtes für Sport gaben 47 Prozent der Bevölkerung an, diese Sportart regelmässig zu betreiben.» Ebenfalls konnte man in den letzten Jahren laut Müller einen Zuwachs in Vereinen beobachten: «Auch der Teil des Schulschwimmens, welcher in den öffentlichen Hallenbädern durchgeführt wird, hat zugenommen.»

Auch wenn er diesen sportlichen Eifer begrüsst, gibt es eine Kehrseite: «Besonders am frühen Morgen und abends platzen die Hallenbäder aus allen Nähten.» Es habe zu wenig Platz im Bassin: «Die Kapazitätsgrenze ist schon länger erreicht.» Braucht es also neue Hallenbäder? «Eine Entspannung würde dies allemal bringen», sagt Müller. Ob sich die Stadt ein neues Hallenbad leisten könne, sei aber eine politische Diskussion.

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