Studie: Zürcherinnen und Zürcher essen günstig und gesund

Aktualisiert

StudieZürcherinnen und Zürcher essen günstig und gesund

Zürcher geben 10 Prozent ihres Haushaltsbudgets fürs Essen aus. Vor hundert Jahren noch machten die Lebensmittel die Hälfte der Ausgaben aus.

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«Zürich isst» zeigt den ganzen September hindurch auf, wie man sich am besten gesund und nachhaltig ernährt.

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Albert Kesseli, Claudia Nielsen und Matthias Wiesmann eröffneten dazu am 2. September den «Clever»-Supermarkt auf dem Hechtplatz.

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Auch der Bio-Velokurier «Öpfelchasper» und die Wasser Bar zeigen im September, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet: Produkte aus der Region und aus tierfreundlicher Haltung.

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Der Anteil der Nahrungsmittel an den Gesamtausgaben ist seit 1912 kontinuierlich gesunken, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Stadt Zürich und der Stiftung Mercator Schweiz heisst. Die beiden Partner untersuchten im Zusammenhang mit der Aktion «Zürich isst» verschiedene Bereiche zum Thema Ernährung.

Ein Resultat der Studie zeigt, dass Zürcher heute rund 10 Prozent ihres Haushaltsbudgets fürs Essen ausgeben. Vor hundert Jahren war es noch etwa die Hälfte der Ausgaben. Während Lebensmittel damals einen viel höheren Anteil ausmachten als heute, zeigt sich bei den Kosten für Wohnen und Energie eine ganz andere Entwicklung. Heute geben Zürcherinnen und Zürcher einen Viertel ihres Budgets dafür aus, 1912 war es nur rund ein Sechstel.

Preise veränderten sich stark

Für Produkte der Körper- und Gesundheitspflege betrugen die Ausgaben 1912 zwei Prozent, heute sind es 15 Prozent. Weniger Geld ausgegeben als früher wird heute für Kleider und Schuhe. In den 1960er-Jahren waren dies 13 Prozent der Ausgaben, 2014 noch vier Prozent.

Doch die Aufteilung der Ausgaben zeigt nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind die Preise der Güter - auch sie haben sich in den vergangenen hundert Jahren stark verändert, wie die Studie zeigt. Aufgrund der Inflation ist das allgemeine Preisniveau in den letzten 100 Jahren deutlich gestiegen.

Rindfleisch ist heute günstiger

Heute kosten Güter verglichen mit 1909 rund elf Mal so viel. Auch Lebensmittel kosten ein Vielfaches von früher. So musste man damals für ein Kilogramm Kartoffeln 15 Rappen ausgeben, heute sind es rund drei Franken. Relativ gesehen - also inflationsbereinigt - sind gewisse Lebensmittel teurer, andere aber billiger geworden.

So sind Kartoffeln heute etwa doppelt so teuer wie vor hundert Jahren. Im Gegensatz dazu sind aber Vollmilch und Rindfleisch günstiger zu haben als damals, wie es weiter heisst. Milch kostet heute noch etwa die Hälfte, Rindfleisch etwa ein Sechstel weniger als 1909.

Mehr Frauen als Männer ernähren sich gesund

Neben dem Vergleich der Haushaltsausgaben und Lebensmittelpreise hat Statistik Stadt Zürich auch das Essverhalten untersucht. Etwa drei Viertel der Zürcherinnen und Zürcher achten auf ihre Ernährung - je höher die Schulbildung, desto wichtiger ist dieser Aspekt. Es fällt aber auch auf, dass mehr Frauen als Männer Wert darauf legen, sich gesund zu ernähren.

Galt das Angebot in Restaurants vor zwanzig Jahren noch als «ein Hindernis für gesunde Ernährung», ist das heute immer weniger so, wie die Untersuchung zeigt. Offensichtlich habe sich das Angebot derart verändert, dass man heute auch auswärts gesund essen könne.

Bemängelt werden von den Befragten eher die fehlende Zeit für die Zubereitung von Essen und die relativ hohen Preise für gesunde Lebensmittel. Die von der Schweizerischen Gesundheitsbefragung durchgeführten Interviews bestätigen ausserdem das Klischee, dass vor allem junge Frauen Diäten halten. (sda)

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