Zürich: 10’000 zusätzliche Veloabstellplätze auf Kosten von Autoparkplätzen

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Zürich10’000 neue Veloabstellplätze – «Kampfansage gegen das Auto»

Innerhalb von zwei Jahren sollen in der Stadt Zürich 10’000 zusätzliche öffentlich zugängliche Veloabstellplätze geschaffen werden. Dies auf Kosten der Autoparkplätze.

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Die Zürcher Linke will in der Stadt zusätzlich 10’000 Veloabstellplätze schaffen. 

Die Zürcher Linke will in der Stadt zusätzlich 10’000 Veloabstellplätze schaffen. 

Tamedia AG
Das Angebot von Veloabstellplätzen hinke der Nachfrage weit hinterher. Viele Plätze seien heute so ausgelastet, dass Velos auf die Trottoirs abgestellt werden müssten und so die Fussgänger behinderten.

Das Angebot von Veloabstellplätzen hinke der Nachfrage weit hinterher. Viele Plätze seien heute so ausgelastet, dass Velos auf die Trottoirs abgestellt werden müssten und so die Fussgänger behinderten.

Tamedia AG/Urs Jaudas
Laut Links-Grün profitiert vom Vorhaben auch das lokale Gewerbe, da statt nur eines autofahrenden Kunden auf derselben Fläche zehn radfahrende Kunden ihr Fahrzeug abstellen können. 

Laut Links-Grün profitiert vom Vorhaben auch das lokale Gewerbe, da statt nur eines autofahrenden Kunden auf derselben Fläche zehn radfahrende Kunden ihr Fahrzeug abstellen können. 

Urs Jaudas

Darum gehts

  • In der Stadt Zürich sollen laut Zürcher Linke 10’000 zusätzliche Veloabstellplätze errichtet werden.

  • Die Veloabstellplätze sollen auf bestehenden Autoparkplätzen entstehen.

  • Die Bürgerlichen werten dies als Kampfansage gegen das Auto. 

  • Links-Grün argumentiert, dass das Vorhaben auch zur Hitzeminderung der Stadt beitrage.

Am Mittwochabend hat der Gemeinderat mit 59 zu 49 Stimmen eine Motion von SP, Grünen und AL überwiesen. Die Motion verlangt von der Stadt, dass innert zwei Jahren 10’000 Veloabstellplätze und 500 Cargoveloabstellplätze errichtet werden. Wo diese entstehen sollen, steht im Vorstoss ebenfalls: wenn möglich, auf den bisherigen Autoparkplätzen.

Der Stadtrat muss nun eine entsprechende Vorlage erarbeiten. Der Rat begrüsse das Anliegen grundsätzlich, schreibt «Züritoday» unter Berufung auf SDA. Da der öffentliche Raum jedoch beschränkt sei, sei es innerhalb von zwei Jahren nicht realistisch, 10’000 Veloabstellplätze zu schaffen, sagt Stadträtin Simone Brander (SP).

Zudem hat der Stadtrat in einer schriftlichen Stellungnahme festgehalten, dass die geforderten 10’000 Veloständer in keinem realistischen Verhältnis zu den bestehenden etwa 44’000 öffentlichen Veloabstellplätzen» stünden.

«Kampfansage gegen das Auto»

Gegen die Motion sprachen sich die Fraktionen von SVP, FDP, GLP und Mitte/EVP aus. Es gehe nicht ums Velo, sondern einfach um den Abbau von Autoparkplätzen, sagt Stephan Iten (SVP). Ähnlich sieht das Bernhard im Oberdorf (SVP): «Der Vorstoss ist eine Kampfansage gegen das Auto.»

Die Ratsmehrheit bestehend aus SP, Grünen und AL hielt aber an der Motion fest und brachte diese auch durch. Das Angebot von Veloabstellplätzen hinke der Nachfrage weit hinterher. Viele Plätze seien heute so ausgelastet, dass Velos auf die Trottoirs abgestellt werden müssten und so die Fussgänger und -gängerinnen behinderten.

Beitrag zur Hitzeminderung

Dass die Veloständer auf Autoparkplätzen errichtet werden sollen, habe einen zusätzlichen Vorteil, argumentieren die links-grünen Parteien. Denn mit der Entsiegelung der jetzigen Autoparkplätze werde zusätzlich ein Beitrag zur Hitzeminderung und zur Biodiversitätsförderung geleistet.

Ausserdem, so Martin Busekros (Grüne), sei das Vorhaben auch für das lokale Gewerbe besser, da statt nur eines autofahrenden Kunden oder Kundin auf derselben Fläche zehn radfahrende Kunden und Kundinnen ihr Fahrzeug abstellen könnten.

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