Grenzstein neu gesetztZug und Zürich haben wieder offizielle Grenze
Mehrere Jahrzehnte war ein historischer Grenzstein verschwunden. Jetzt ist der 400-jährige Grenzstein wieder da, wo er hingehört. Und ist nach wie vor rechtlich verbindend.
- von
- gwa
Ein Grenzstein auf Abwegen: Nach mehreren Jahrzehnten auf einem privaten Grundstück in Baar hat ein fast 400-jähriger Granitblock zurück zu seiner Bestimmung gefunden. Der Stein steht nun wieder auf der Kantonsgrenze zwischen Zürich und Zug.
Der Grenzstein war am Vortag zwischen Kappel am Albis ZH und Notikon ZG frisch gesetzt worden, teilte das Zuger Amt für Grundbuch und Geoinformation am Donnerstag mit. Er sei eints vermutlich beim Ausbau der Kantonsstrasse aus der Grenzlinie entfernt worden. Danach stand der Stein über längere Zeit kaum beachtet auf dem Grundstück eines Landwirts im Deibüel in Baar.
Grenzstein ist wohl fast 400 Jahre alt
Der Granitstein ist knapp 150 Zentimeter lang. Thomas Specker, der im Auftrag des Kantons Zürich Grenzsteine inventarisiert, geht davon aus, dass der Stein aus dem Jahre 1629 stammt und im Jahre 1881 frisch gesetzt wurde. Diese Jahreszahl ist, nebst den beiden Kantonswappen, eingemeisselt und trotz Verwitterungsspuren noch gut erkennbar.
Seinen neuen Standort hat der Markstein nun an der Gemeindestrasse, die von Kappel am Albis ZH nach Notikon in der Gemeinde Baar ZG führt. «Was die Rechtsstellung des Steines anbelangt, gilt dieser nach wie vor als Hoheitsgrenzzeichen. Als solcher ist er im Eigentum beider Kantone», so der Zuger Kantonsgeometer Reto Jörimann. Nun ist er rundum zufrieden: «Grenzsteine gehören auf Grenzen, darum haben wir das Exemplar wieder da platziert, wo es hingehört.» (gwa/sda)