Bewältigung des Covid-Ausbruchs im «Dr Heim仫Zusammenarbeit ist schwierig und wenig kooperativ»
Im Alterszentrum «Dr Heimä» sind neun Personen an einer Covid-19-Erkrankung verstorben, nur drei davon waren geimpft. Jetzt ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen.
Darum gehts
Seit dem 8. Oktober sind im Giswiler Altenheim «dr Heimä» im Kanton Obwalden neun Menschen an Covid-19 gestorben.
Nebst der Polizei ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen.
Das Heim soll gegen das Arbeitsgesetz und die «Covid-19-Verordnung besondere Lage» verstossen haben.
Im Sommer trug das Heimpersonal keine Masken, «sofern es die Situation zuliess».
Der Fall wurde nur bekannt, weil Angehörige und das Pflegepersonal die Öffentlichkeit suchten. Seit dem 8. Oktober starben im Altenheim «Dr Heimä» in Giswil OW neun Bewohner und nur drei waren geimpft. Neben der Polizei ermittelt gemäss «Sonntagszeitung» nun auch die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen, es gilt die Unschuldsvermutung.
So habe der Heimleiter zuerst behauptet, die Todesfälle seien Impfdurchbrüche und ergänzte, für die Wirkung des Impfstoffs verheisse das nichts Gutes. Kurz darauf meldete sich die kantonale Gesundheitsdirektion und stellte richtig, dass es sich hierbei um eine Falschaussage handele. Von den vorletzte Woche sechs bestätigten Covid-Todesfällen seien nur «zwei Personen geimpft gewesen, vier ungeimpft», hielt der stellvertretende Sekretär des Gesundheitsdepartements fest.
Von den neun verstorbenen Bewohner waren drei geimpft
Gemäss aktuellem Stand sind es neun Bewohner, die verstorben sind. Nur drei davon waren geimpft. Und von den insgesamt 50 Heimbewohnern sind nur 32 immunisiert. Selbst für das eher impfskeptische Obwalden eine auffallend tiefe Quote, schreibt die «Sonntagszeitung».
Die Polizei soll auch gegen Stiftungsratspräsident und SVP-Kantonsrat Albert Sigrist ermitteln, der auf die Verantwortung des Kantons bezüglich der Impfung der Heimbewohner hinwies und sich sonst nicht zu den Vorkommnissen geäussert haben soll. Tatsächlich soll der Kanton im Januar in allen Obwaldner Heimen eine Impfaktion durchgeführt haben. Jedoch liessen sich im «Dr Heimä» nur etwa zwei Drittel impfen.
Zusammenarbeit schwierig und wenig kooperativ
Letzte Woche hielt das Gesundheitsdepartement fest, man wolle das Altersheim bei der Bewältigung des Covid-Ausbruchs unterstützen, «doch die Zusammenarbeit ist schwierig und wenig kooperativ». Das Heim soll gegen das Arbeitsgesetz und die «Covid-19-Verordnung besondere Lage» verstossen haben. Diese verpflichtet die Arbeitgebenden, den Schutz und die Gesundheit der Mitarbeitenden und die Präventionsmassnahmen gegen Covid-19 am Arbeitsplatz sicherzustellen. Weil es sich dabei um ein Offizialdelikt handelt, hatte die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
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