Bei EröffnungsspielZuschauer beklagen sich über Ruefer – SRF-Aufseher geben ihnen recht
Beim Eröffnungsspiel der WM stand Sascha Ruefer im Einsatz. Einige Aussagen wurden von Zuschauern der Ombudsstelle gemeldet.
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Darum gehts
Einige Zusehenden beklagten sich über Sascha Ruefer beim Eröffnungsspiel.
Die SRF-Aufseher geben ihnen teilweise recht.
Ruefer sprach über die Vergabe der WM im Allgemeinen.
Die WM in Katar war höchst umstritten. Die Kritik an der Vergabe und den Organisatoren war bis zum Ende des Turniers und dem Sieg von Argentinien extrem hoch – auch in der medialen Berichterstattung. Im Einsatz stand während der WM auch Sascha Ruefer. Nun wurde bekannt, dass drei Fernsehzuschauer Aussagen des SRF-Kommentators während des Eröffnungsspiels zwischen Katar und Ecuador beanstandeten.
Wie die Ombudsstelle mitteilte, störten sie sich daran, dass der Kommentator während des Spiels immer wieder die negativen Seiten dieser WM betonte und über den Austragungsort Katar «lästerte». Solche Aussagen seien vor oder nach dem Eröffnungsspiel in Ordnung, nicht aber während des Matches. Ein Beanstander meinte: «Ich weiss, dass es viele Fragezeichen zur Fussball-WM 2022 in Katar gibt, auch bei mir. Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, wenn Sascha Ruefer immer wieder während des Eröffnungsspiels auf den negativen Seiten der WM herumspringt.»
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Pflicht des Live-Kommentators
Die SRG-Sportredaktion wehrt sich dagegen: «Die diskutablen Begleitumstände können und dürfen nicht ausgeblendet werden.» So hinterfrage SRF neben dem sportlichen Geschehen auch die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte rund um das Gastgeberland. Das habe man auch bei der letzten Fussball-WM in Russland oder den letzten Olympischen Spielen in China getan. Selbst nachdem der Schiedsrichter ein Spiel angepfiffen habe, gehöre es zur journalistischen Pflicht des Live-Kommentators, mit kritischer Distanz auch über die Fussball-WM zu berichten, ist die Sportredaktion überzeugt.
Ecuador gewann das Eröffnungsspiel gegen Katar.
Die Ombudsstelle gab nun ihre Meinung ab. Sie finden es richtig und wichtig, dass in Sendungen rund um die WM etwa über die Vergabepraxis, über Menschenrechtsverletzungen oder Homosexualität im Sport diskutiert wird. Sie sind auch einverstanden damit, wenn der Sportkommentator während eines Spiels darüber berichtet, was im Stadion läuft, das man im Fernsehen nicht sieht – zum Beispiel den Abgang von zahlreichen Fans vor dem Schlusspfiff. Allerdings heisst es weiter: «Nicht goutiert wird von den Ombudsleuten, wenn der Kommentator während eines Eröffnungsspiels mehrmals sagt, dass diese WM nie an Katar hätte vergeben werden dürfen. Darin sehen die Ombudsleute das Sachgerechtigkeitsgebot verletzt.»
Nach dem Aus der Nati war Ruefer auch zu Gast im 20-Minuten-Podcast «Anderi Liga». Neben dem allgemeinen Eindruck der WM in Katar, Ruefers Lieblingsteam als Kind oder der umstrittenen Aufstellung und Kadernomination von Nati-Trainer Murat Yakin wurde besonders ein Thema heiss diskutiert: die Captain-Frage rund um Granit Xhaka.
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