Zwangsarbeit für Biosprit

Aktualisiert

Zwangsarbeit für Biosprit

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Biokraftstoffen in Brasilien scharf kritisiert. Aus dem ganzen Land würden Fälle von Zwangsarbeit auf Zuckerrohr-Plantagen gemeldet.

Mitarbeiter von 185 Unternehmen in 16 der 26 brasilianischen Bundesstaaten werden gemäss Amnesty-Bericht ausgebeutet. Im März hätten die Behörden 288 Zwangsarbeiter aus sechs Plantagen im Bundestaat São Paulo befreit, berichtet AI. Und im Norden des Bundesstaats Pará würden rund 1000 Menschen unter «sklavenähnlichen Bedingungen» arbeiten.

«Ausnahmefälle»

Die Produzenten von Zuckerrohr und Bioethanol wiesen die Kritik zurück. Der Branchenverband UNICA erklärte, die Informationen von AI seien «falsch» und «aus dem Kontext gerissen».

Die von der Menschenrechtsorganisation angeprangerten Fälle würden von der Justiz untersucht und entsprächen nicht den Zuständen bei der grossen Mehrheit der Unternehmen.

Umweltschäden

In ganz Brasilien arbeiteten in diesem Sektor etwa eine Million Menschen, erklärte UNICA. Die Branche zahle dabei den höchsten Durchschnittslohn für Feldarbeiter.

Nichtregierungsorganisationen (NGO) kritisieren immer wieder die Umweltschäden durch den intensiven Zuckerrohr-Anbau sowie die schlechten Arbeitsbedingungen auf den Plantagen. (sda)

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