Steuerstreit: Zwei Banken einigen sich mit der US-Justiz

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SteuerstreitZwei Banken einigen sich mit der US-Justiz

Die Bank Lombard Odier und die DZ Privatbank müssen eine Busse von 107 Millionen Dollar bezahlen.

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dia
Einigung mit den Justiz-Behörden: Der Hauptsitz der Bank Lombard Odier in Genf. (Archiv)

Einigung mit den Justiz-Behörden: Der Hauptsitz der Bank Lombard Odier in Genf. (Archiv)

Keystone/Martin Ruetschi

Zwei weitere Schweizer Banken haben sich im Steuerstreit mit dem US-Justizministerium geeinigt - es sind dies die Bank Lombard Odier und die DZ Privatbank. Um nicht weiter strafrechtlich verfolgt zu werden, zahlen die Institute zusammen eine Busse von rund 107 Millionen Dollar.

Dies teilte das US-Justizministerium am Donnerstagabend mit. Der Löwenanteil der Busse geht mit 99,809 Millionen Dollar an Lombard Odier. Die Bank hat ab dem kritischen Zeitraum August 2008 1'121 Konten mit US-Bezug gehalten, wobei maximal Vermögen von 4,45 Milliarden Dollar verwaltet wurden.

Durch Rückstellungen gedeckt

Der Betrag der Busse sei durch eine bestehende Rückstellung gedeckt und habe keinen Einfluss auf die Eigenkapitalquoten der Gruppe und der Bank, teilte Lombard Odier in einer Stellungnahme mit.

Dank der Rechtssicherheit, die durch diesen Vergleich erreicht worden sei, und dank der soliden finanziellen Situation blicke die Bank ihrer zukünftigen langfristigen Entwicklung als unabhängiges Institut mit Zuversicht entgegen, heisst es weiter. Die DZ Privatbank zahlt eine Busse von 7,452 Millionen Dollar für 691 US-Kunden mit einem maximalen Vermögen von rund 498 Millionen Dollar.

Vier Kategorien

Insgesamt haben damit mittlerweile 76 Schweizer Banken der «Kategorie 2» im US-Steuerprogramm eine Einigung mit den USA erzielt. Zur Bereinigung des Steuerstreits mit den USA hatten sich Schweizer Banken selbst in die drei Kategorien (2, 3, 4) des entsprechenden Programms des US-Justizministeriums einteilen können.

Automatisch der Kategorie 1 zugeordnet wurden jene Banken, gegen die bereits ein Strafverfahren läuft. Die Kategorie 2 ist für Banken mit US-Kunden, die mutmasslich Steuerdelikte begangen haben. (dia/sda)

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