Appenzell-Steinegg: Zwei Jung-Unternehmer starten mit Holzskis durch

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Appenzell-SteineggZwei Jung-Unternehmer starten mit Holzskis durch

Andreas Dobler und Dano Waldburger gründeten vor fünf Jahren die Skimanufaktur Timbaer. Der offizielle Startschuss fiel auf einem Sessellift. Mittlerweile leben die beiden von den Holzskis und haben eine weitere Firma.

«Wir haben gewusst, dass niemand auf uns wartet», sagen die Gründer der Skimanufaktur Timbaer zu ihren Anfängen.

Timbaer

Darum gehts

  • Andreas Dobler und Dano Waldburger stellen Holzskis her.

  • Die Geschäfte laufen derart gut, dass die Ostschweizer eine weitere Firma gegründet haben.

  • Eine neue Maschine erlaubt zudem eine höhere Produktivität.

  • Trotz ungewisser Zukunft stehen die Jung-Unternehmer nicht auf der Bremse.

Auf einer Sessellift-Fahrt in Arosa wurde Andreas Dobler und Dano Waldburger klar: Wir müssen eine eigene Firma aufbauen. Kurz zuvor hatten die beiden ausgebildeten Schreiner ihre Lehrabschluss-Prüfungen abgegeben. Kurze Zeit später gründeten die Ostschweizer im Alter von 21 respektive 22 Jahren die Skimanufaktur Timbaer. Dano Waldburger aus Teufen sagt: «Aus zwei Paar Ski, die aus der Abschlussarbeit von Andreas stammen, wurde eine ganze Firma.» Sie seien an einem normalen Skitag damit gefahren und hätten dann gemerkt, daraus müssten sie etwas machen. «Von Anfang an hatten wir ein gutes Gefühl» sagt Walburger.

Seit der Firmengründung 2016 haben sie die Skis stark weiterentwickelt. Die Frage sei stets, wie man das Produkt möglichst vielen Skifahrern zugänglich machen kann. Also dass die Leute auf dem Ski ein gutes Gefühl haben, aber der Kraftaufwand dafür im Rahmen bleibt. «Das ist eine grosse Herausforderung. Ein durchschnittlicher Skifahrer kann einen Rennski, wie ihn die Profis fahren, kaum beherrschen. Das mussten auch wir beide merken», sagt der 26-Jährige.

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Dano Waldburger (26) und Andreas Dobler (27) führen erfolgreich die selbst gegründete Skimanufaktur Timbaer.

Dano Waldburger (26) und Andreas Dobler (27) führen erfolgreich die selbst gegründete Skimanufaktur Timbaer.

Timbaer
Sie stellen Holzskis her.

Sie stellen Holzskis her.

Timbaer
Dabei setzen die Jung-Unternehmer auf Holz aus der Schweiz.

Dabei setzen die Jung-Unternehmer auf Holz aus der Schweiz.

Timbaer

Timbaer heissen die Skis auch wegen der Verbundenheit mit der Heimat. Die Firma hat Sitz in Appenzell-Steinegg und im Appenzeller Wappen hat es bekanntlich einen Bären. Dennoch räumt Waldburger gegenüber FM1Today ein, dass in den Skis nicht all zu viel Appenzell stecke. «Für viele Teile der Skis gibt es nur ganz wenige Hersteller auf der ganzen Welt», sagt er. Da müssten sie die Produkte im Ausland besorgen. Das Holz komme aber aus der Schweiz, so der Jungunternehmer.

Neue Maschinen, neue Firma

Der Aufbau der Firma ist für die Ostschweizer sehr intensiv gewesen. Waldburger meint, viele Skifirmen würden in den ersten Jahren gleich wieder von der Bildfläche verschwinden. «Mund-zu-Mund-Propaganda ist für das Überleben wichtig. Bis sich eine neue Skimarke rumspricht, muss sie überleben. Wir sind heute an einem Punkt angekommen, wo wir sagen können, dass wir es geschafft haben.»

Mehr noch: Dobler und Waldburger konnten die Skimanufaktur Timbaer erweitern. Kürzlich wurden neue Maschinen angeschafft und eine neue Firma gegründet, um den Service der Skis selber erledigen zu können. Zuvor mussten die Ostschweizer dafür die Skis der Kunden in ein Sportgeschäft bringen und dort den Service machen. «So war der Aufwand für uns riesig. Jetzt ist alles einfacher, das ist befreiend für uns», erklärt der Teufener.

«Dürfen nicht auf der Bremse stehen»

Durch die neue Fräs-Maschine konnte auch die Produktion der Holzskis hochgefahren werden. Noch im letzten Jahr wurden rund 360 Paar Ski produziert, im neuen Jahr sind es bereits jetzt rund 200. Mit dem Absatz sind die Jung-Unternehmer bisher zufrieden. Auch wenn die momentane Situation mit den Ungewissheiten wegen der Corona-Pandemie schwierig sei, meint Waldburger. Dennoch sagt er: «Sicher bis Ostern bleibt das Thema Skifahren präsent. Für den nächsten Winter sind Prognosen bezüglich der Nachfrage schwierig. Doch wir dürfen jetzt nicht auf der Bremse stehen.»

Auch wenn bei der Skimanufaktur Timbaer seit der Gründung viel gegangen ist, etwas ist immer gleich geblieben – der Preis der Skis. Jedes Modell kostet 1900 Franken. Dazu meint Walburger: «Am Anfang war es ein unbewusster Entscheid. Jetzt soll sich das bei den Leuten einprägen.» Sie sollten genau wissen, wie teuer ein Timbaer-Ski sei. So könnten sich die Leute von Beginn an überlegen, ob sie bereit seien, diese Investition zu tätigen.

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