T. rex und Urstrauss: Zwei ungewöhnliche Saurierarten entdeckt

Aktualisiert

T. rex und UrstraussZwei ungewöhnliche Saurierarten entdeckt

Ein amerikanisch-chinesisches Forscherteam hat zwei ungewöhnliche Dinosaurier in der Wüste Gobi ausgegraben: Eine frühe Miniaturausgabe des berüchtigten Tyrannosaurus rex und eine Art Riesenstrauss.

Der frühe Vorläufer des T. rex war etwa 1,50 Meter gross und wog über 250 Kilogramm, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «Proceedings of the Royal Society B». Sein rund einen halben Meter langer Schädel war mit mehr als 70 Zähnen bewaffnet.

Im Vergleich zum über 4 Meter grossen und 5 bis 6 Tonnen schweren T. rex war er jedoch ein Zwerg. Das mindestens 100 Millionen Jahre alte Fossil aus der frühen Kreidezeit gehört zu einer bislang unbekannten Art, welche die Forscher «Xiongguanlong baimoensis» tauften.

Gigantisches Straussentier

Ebenfalls aus der Kreidezeit stammt das Fossil eines gigantischen Ornithomimosauriers. Das straussenähnliche Tier mit einem Dinosaurierschwanz wog rund 600 Kilogramm und war dabei vermutlich noch nicht einmal ausgewachsen.

Es lief wahrscheinlich auf den Hinterbeinen, hatte aber kräftige Arme und einen kleinen, vogelartigen Kopf. Die Vorderläufe des Allesfressers waren mit bis zu zehn Zentimeter langen Krallen bewehrt, die er vermutlich zum Graben und Kratzen benutzte.

Knochenanalysen ergaben, dass der Saurier, der ebenfalls einer bislang unbekannten Art entstammt, schon mit 13 Jahren starb. Die Art bekam den Namen «Beishanlong grandis» und stellt eine der bislang grössten der Ornithomimosaurier dar.

Fehlendes Glied in T.-rex-Forschung

Das Fossil des T.-rex-Vorläufers schliesse eine grosse Lücke in der Entwicklungsgeschichte der Tyrannosaurier, schreibt das Team um Peter Makovicky vom naturhistorischen Field-Museum in Chicago. Die meisten bisherigen Funde von Tyrannosauriern stammen aus der späten Kreidezeit, sind also höchstens etwa 84 Millionen Jahre alt.

Sie sind sehr gross und ähneln dem bekannten Tyrannosaurus rex. Zwischen diesen Tieren und ihren erheblich kleineren vermuteten Vorfahren klafft eine Lücke von über 80 Millionen Jahren, in der nur sehr spärliche Überreste gefunden wurden. Der nun entdeckte Vorläufer stammt mit seinen mehr als 100 Millionen Jahren genau aus dieser Zeitlücke.

Kein direkter Vorfahre

Der neue Fund stehe sowohl in seinem Alter als auch seinen körperlichen Eigenheiten zwischen den frühen, kleinen und späten, grossen Raubsauriern, schreiben die Forscher. Seine Schnauze war ungewöhnlich flach und langgestreckt, seine Zähne abgeflacht und noch nicht dolchartig wie die von Tyrannosaurus.

Das Fossil sei vermutlich kein direkter Vorfahre der späteren Tyrannosaurier, sondern gehöre eher einer Seitengruppe des Stammbaums an. Der wissenschaftliche Art-Name «Xiongguanlong baimoensis» steht für «Drache von Jiayuguan und dem weissen Geist», nach einer nahen Stadt und einer Landschaftsformation. (sda)

Deine Meinung