Zweiter Saisonsieg für Davos und die Lakers

Aktualisiert

Zweiter Saisonsieg für Davos und die Lakers

Die Kloten Flyers haben das 135. Zürcher Derby gegen die ZSC Lions gewonnen. Victor Stancescu gelang zwei Minuten vor Spielende das entscheidende 3:2. Meister Davos (3:2 gegen Basel) und Rapperswil (5:1 gegen Genf-Servette) feierten in der 2. NLA-Runde den zweiten Sieg.

Nach der 0:5-Klatsche zum Saisonauftakt reagierte Fribourg und bezwang den EV Zug 4:3. Lugano gewinnt gegen Ambri mit 2:1.

Zürcher Derby im Powerplay entschieden

Victor Stancescu entschied das 135. Zürcher Derby in der 58. Minute mit dem Powerplay-Tor zum 3:2. Ausschlaggebend war der Rest-Ausschluss des Zürcher Verteidigers Severin Blindenbacher.

Die Lions liessen sich ohne Not vom Kurs abbringen. Beim Stand von 2:2 - Ryan Gardner hatte für seinen neuen Klub bereits zum zweiten Mal getroffen - schlugen sie aus einer Strafenflut gegen Kloten keinen Profit. Im Gegenteil: Blindenbacher leistete sich gegen seinen früheren Teamkollegen Domenico Pittis einen «Kniestich» und wurde mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt. Sekunden später liess sich mit Forster ein weiterer Zürcher Verteidiger zu einem dümmlichen Foul verleiten. Den Flyers kamen die Unbeherrschtheiten der Lions zupass, Stancescu verwertete den letzten Abraller Sulanders unbedrängt zum Siegtor.

Vor der hektischen Schlussphase präsentierte sich Kloten im Vergleich zum 1:4 in Langnau erheblich verbessert. Auf das frühe Führungstor des Kanadiers Dustin Johner (5.), der über Nacht aus dem NLB-Team der GCK Lions befördert worden war, reagierte Roman Wick nach einem schweren Fehler von Mathias Seger mit dem Ausgleich. 46 Sekunden vor der ersten Pause erhöhte Kimmo Rintanen im Anschluss an eine perfekte Kombination auf 2:1. Mehr als den temporären Gleichstand erreichten die ZSC Lions 24 Stunden nach dem Startcoup gegen Bern nicht mehr.

Schwache Servettiens

Im Mitteldrittel steigerten die Rapperswil-Jona Lakers nicht nur das Tempo, sondern auch ihre Effizienz. Mariusz Czerkawski legte mit drei Skorerpunkten das Fundament zum problemlosen 5:1-Sieg der ungeschlagenen Ostschweizer.

Mit einem abgefälschten Schuss gelangten die Gäste in der 13. Minute zur glückhaften Führung. In der Folge prägte nur noch die Equipe von Trainer Kari Eloranta die Partie. Nach Reuilles Ausgleich erhöhten Sirén und der starke Czerkawski innerhalb von 240 Sekunden auf die entscheidende Marke von 3:1.

Auf dem Weg zur zweiten Meisterschaftsniederlage wehrten sich die Servettiens nicht übermässig - zu oft überliessen sie dem Gegner die Zone vor dem Tor praktisch widerstandslos. Im elften Gastspiel im Lido seit der Rückkehr in die Elite-Liga haben die Romands nun bereits zum achten Mal verloren; nur zweimal trafen sie mehr als zweimal.

Gottéron-Wende im Schlussabschnitt

Innerhalb von 201 Sekunden kippte der HC Fribourg Gottéron im Schlussabschnitt die Partie gegen Zug. Wesley Snell in Unterzahl (41.) und Benni Plüss in Überzahl (45.) bewerkstelligten die Wende vom 2:3 zum 4:3.

Fribourg legte nach dem Debakel vom Freitag in Ambri (0:5) beim Heimdebüt zwar einen furiosen Start hin (1:0 nach 139 Sekunden), dennoch kontrollierte bis zur zweiten Pause der EV Zug die Partie. Die zweite Angriffsformation der Innerschweizer mit Paul Di Pietro (1 Tor) und Oleg Petrow (2 Tore) sorgte dafür, dass sich die Zuger Überlegenheit auch aufs Skore auswirkte.

Im Finish bewiesen die Freiburger Kämpferqualitäten. Nach nur 13 Sekunden im Schlussabschnitt fiel Back Alain Birbaum verletzt aus. Nur 51 Sekunden später gelang Snell nach umsichtiger Vorarbeit des beeindruckenden Antti Laaksonen der Shorthander zum 3:3-Ausgleich. Drei Minuten später nützte Fribourg das Momentum zum Siegtor durch Plüss. Zug vermochte nicht mehr zu reagieren und erspielte sich keine Torchancen mehr.

Davos vom 0:2 zum 3:2

Der HC Davos tritt Anfang Saison noch nicht überzeugend auf, der Meister findet aber selbst in Rückstand liegend Wege zum Sieg. Nach dem knappen Auswärtssieg in Genf (2:1 nach 0:1) gewannen die Bündner gegen den EHC Basel nach 0:2-Rückstand mit 3:2.

Loic Burkhalter erzielte nach 36 Sekunden im Schlussabschnitt das Siegtor. Zuvor hatten Dino Wieser (35.) und Peter Guggisberg (37.) innerhalb von 115 Sekunden das Zwei-Tore-Defizit wettgemacht. In der 50. Minute traf Yves Sarault für Basel bloss den Pfosten.

Bei Davos hütete diesmal Reto Berra das Tor, und wie Genoni am Vorabend machte auch der zweite 20-jährige Neuzuzug seine Sache ausgezeichnet. Berra liess zwar in der 1. Minute den ersten Schuss auf sein Tor nach vorne abprallen (was zu einem Eigentor von Florian Blatter führte), blieb danach aber tadellos. Beim zweiten Basler Treffer durch den Kanadier Justin Papineau besass er keine Abwehrchance.

Luganos Doppelschlag in vier Minuten

Näser und Sannitz ebneten Lugano mit einer Tor-Doublette (34./38.) im Derby gegen Ambri den Weg zum ersten Saisonsieg. 2:1 gewannen die Bianconeri vor über 7000 Zuschauern.

Über Demuths 1:0 für Ambri freuten sich die Anhänger in der Gästekurve nicht lange. 120 Sekunden später reagierte Keeper Züger um einen Wimpernschlag zu spät, als Näser den Puck nach einem gut getimten Zuspiel Murrays unter die Latte beförderte. Lugano drosselte das Tempo nicht mehr. Die Südtessiner stürmten entschlossen zum zweiten und bereits entscheidenden Treffer.

Zum Siegtreffer trug Timo Helbling in Überzahl die massgebende Vorarbeit bei. Der Rückkehrer aus der American Hockey League bewies, dass er nicht nur über hohe Rohkraftwerte verfügt, sondern auch einen präzisen Pass zu spielen pflegt. Ambri fand in Rücklage keine passende Antwort mehr. Zu routiniert verteidigten die Luganesi die knappe Differenz im überaus intensiven Vergleich der Kantonsrivalen.

National League, 2. Runde

Kloten - ZSC Lions 3:2 (2:1, 0:1, 1:0)

Schluefweg. - 5804 Zuschauer. - SR Reiber, Abegglen/Dumoulin.

Tore: 5. Johner (Gardner, Suchy) 0:1. 8. Wick (Ausschluss Liniger!) 1:1. 20. (19:14) Rintanen (Sven Lindemann, Pittis) 2:1. 23. Gardner (MacLean) 2:2. 58. Stancescu (Welti/Ausschluss Blindenbacher) 3:2. - Strafen: 12mal 2 plus 10 Minuten (Rintanen) gegen Kloten, 10mal 2 plus 5 Minuten (Blindenbacher) plus Spieldauer (Blindenbacher) gegen den ZSC.

PostFinance-Topskorer: Sven Lindemann; Gardner.

Kloten: Rüeger; Welti, Hamr; von Gunten, Aalavaara; Schulthess, Fabian Stephan; Schöbi, Grossmann; Sven Lindemann, Pittis, Rintanen; Romano Lemm, Jenni, Wick; Stancescu, Liniger, Rothen; Brunner, Kellenberger, Ehrensperger.

ZSC Lions: Sulander; Forster, Blindenbacher; Suchy, Seger; Daniel Schnyder, Stoffel; Leeger; Adrian Wichser, Monnet, Bastl; MacLean, Johner, Gardner; Lachmatow, Alston, Krutow; Aurelio Lemm, Gloor, Grauwiler.

Bemerkungen: Kloten ohne Bühler, Hofer (beide verletzt), ZSC ohne Kim Lindemann, Martin Wichser, Murovic (alle verletzt), Pavlikovsky (überzähliger Ausländer). 55. Timeout Kloten.

Lugano - Ambri-Piotta 2:1 (0:0, 2:1, 0:0)

Resega. - 7072 Zuschauer. - SR Kurmann, Kehrli/Bürgi.

Tore: 32. Demuth (Westrum) 0:1. 34. Näser (Murray) 1:1. 38. Sannitz (Helbling/Ausschluss Duca) 2:1. - Strafen: je 6mal 2 Minuten.

PostFinance-Topskorer: Jeannin; Du Bois.

Lugano: Züger; Helbling, Cantoni; Tremblay, Julien Vauclair; Chiesa, Hänni; Nodari; Paterlini, Sannitz, Wilson; Kostovic, Wirz, Knoepfli; Hentunen, Murray, Jeannin; Näser, Romy, Tristan Vauclair; Conne.

Ambri-Piotta: Bäumle; Naumenko, Celio; Du Bois, Tallarini; Kutlak, Gautschi; Mattioli; Sciaroni, Westrum, Christen; Duca, Pont, Demuth; Schena, Stirnimann, Imperatori; Bianci, Siritsa, Schönenberger.

Bemerkungen: Lugano ohne Hirschi (verletzt), Ambri ohne Domenichelli, Zanetti (beide verletzt). 59:22 bis 59:35 und zum Timeout Ambri ohne Goalie.

Rapperswil-Jona - Genf-Servette 5:1 (1:1, 3:0, 1:0)

Diners-Club-Arena. - 4627 Zuschauer. - SR Stricker, Arm/Küng.

Tore: 13. Kolnik (Aubin, Goran Bezina) 0:1. 19. Reuille (Kamber, Czerkawski) 1:1. 25. Sirén (Koivisto, Roest) 2:1. 29. Czerkawski (Kamber, Schefer/Ausschluss Fedulow) 3:1. 35. Steiner (Czerkawski, Kamber/Ausschluss Conz) 4:1. 52. Roest 5:1. - Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (Guyaz) gegen Rapperswil-Jona, 9mal 2 Minuten gegen Genf-Servette.

PostFinance-Topskorer: Roest; Fedulow.

Rapperswil: Streit; Schefer, Fischer; Guyaz, Koivisto; Voisard, Gmür; Geyer; Czerkawski, Kamber, Reuille; Nordgren, Roest, Sirén; Steiner, Bütler, Micheli; Helfenstein, Hürlimann, Schrepfer.

Genf-Servette: Mona; Mercier, Goran Bezina; Gobbi, Olivier Keller; Schilt, Breitbach; Julien Bonnet; Cadieux, Savary, Déruns; Law, Aubin, Conz; Kolnik, Vigier, Fedulow; Rivera, Jérôme Bonnet, Augsburger.

Bemerkungen: Rapperswil komplett, Genf-Servette ohne Höhener, Trachsler (beide verletzt). 38. Pfostenschuss von Micheli.

HC Fribourg - EV Zug 4:3(2:2,0:1,2:0)

St-Léonard. - 4650 Zuschauer. - SR Stalder, Mauron/Rebillard.

Tore: 3. Sprunger (Heins, Benjamin Plüss/Ausschluss Grosek) 1:0. 6. Di Pietro (Petrow/Ausschluss Grosek!) 1:1. 8. Heins (Sprunger) 2:1. 19. Petrow (Richter, Duri Camichel) 2:2. 36. Petrow (Di Pietro, Casutt) 2:3. 42. Snell (Laaksonen/Ausschluss Seydoux!) 3:3. 45. Benjamin Plüss (Sprunger/Ausschluss Dominic Meier) 4:3. - Strafen: je 6mal 2 Minuten.

PostFinance-Topskorer: Geoffrey Vauclair (Captain); Grosek.

Fribourg: Caron; Heins, Birbaum; Seydoux, Reist; Marquis, Marc Abplanalp; Snell; Geoffrey Vauclair, Chouinard, Laaksonen; Sprunger, Montandon, Benjamin Plüss; Neuenschwander, Bykow, Botter; Rizzello, Bielmann, Deny Bärtschi; Lauper.

Zug: Weibel; Diaz, Sutter; Back, Richter; Dominic Meier, Kress; Maurer; McTavish, Duri Camichel, Grosek; Christen, Di Pietro, Petrow; Walser, Oppliger, Trevor Meier; Steinmann, Fabian Schnyder, Casutt; Simon Fischer.

Bemerkungen: Fribourg ohne Ngoy (verletzt). - Pfostenschuss McTavish (19.).

HC Davos - EHC Basel 3:2 (0:1,2:1,1:0)

Vaillant-Arena. - 4427 Zuschauer. - SR Kunz, Wehrli/Wirth.

Tore: 1. (0:50) Voegele 0:1 (Eigentor Blatter). 23. Papineau (Sarault, Fuchs/Ausschluss Niinimaa) 0:2. 35. Dino Wieser (Leblanc) 1:2. 37. Guggisberg (Ambühl, Niinimaa/Ausschluss Camenzind) 2:2. 41. (40:36) Burkhalter (Guggisberg, Niinimaa) 3:2. - Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Davos, 7mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Hauer, Maneluk) gegen Basel.

PostFinance-Topskorer: Daigle; Camenzind.

Davos: Berra; Gianola, Crameri; Blatter, Niinimaa; Jan von Arx, Pascal Müller; Winkler, Stoop; Riesen, Reto von Arx, Daigle; Guggisberg, Marha, Burkhalter; Leblanc, Rizzi, Dino Wieser; Bürgler, Taticek, Ambühl.

Basel: Reto Schürch; Hauer, Stalder; Jakub Horak, Plavsic; Bundi, Wüthrich; Studer; Rubin, Sarault, Stefan Schnyder; Voegele, Camenzind, Fuchs; Walker, Tschuor, Collenberg; Maneluk, Papineau, Tschannen.

Bemerkungen: Basel ohne Della Rossa, Lukas Gerber und Nüssli (alle verletzt). - Pfostenschüsse: Guggisberg (5./49.); Sarault (50.). - Timeout Basel (37.). (si)

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