Heim-Abfahrt Goggia triumphiert in Crans-Montana – Schweizerinnen gehen leer aus
Am Samstag wurde das Rennen abgesagt, am Sonntag konnte gefahren werden. Jedoch gab es am Ende aus Schweizer Sicht kein Podest.
Die Fahrt von Joana Hählen reichte nicht fürs Podest.
Nach der Absage vom Samstag wurde wegen des Nebels auch am Sonntag um einen Start in Crans-Montana gezittert. Erst gut 35 Minuten nach dem offiziell angesetzten Start stürzten sich die besten Fahrerinnen der Welt für die Abfahrt aus dem Starthaus.
Als erste Schweizerin stand Vorjahressiegerin Priska Nufer im Einsatz. Die 31-Jährige zeigte eine solide und gute Fahrt. Lange sah es gar nach einem Podest aus, doch daraus wurde nichts. Auch Teamkollegin Joana Hählen, die sich vor Nufer setzte und kurz Hoffnungen hatte, durfte am Schluss nicht jubeln.
Federica Brignone (2.), Laura Gauche (3.) und vor allem Sofia Goggia (1.) waren am Ende eine Nummer zu gross. Hählen wurde Fünfte, Nufer landete auf Platz 6. Michelle Gisin lieferte mit Platz 8 ihr bestes Abfahrtsergebnis in diesem Jahr ab. Die bestplatzierte Schweizerin Hählen meinte: «Ich war nicht sicher, ob ich gut gefahren bin, bin aber ganz zufrieden. Es war schon sehr am Limit zum Teil.» Natürlich wäre sie gerne auf dem Podest gestanden, sei aber dennoch zufrieden.
Bedingungen sorgen für Gesprächsstoff
Die bestplatzierte Schweizerin Hählen meinte: «Ich war nicht sicher, ob ich gut gefahren bin, bin aber ganz zufrieden. Es war schon sehr am Limit zum Teil.» Natürlich wäre sie gerne auf dem Podest gestanden, sei aber dennoch zufrieden. Michelle Gisin lieferte mit Platz 8 ihr bestes Abfahrtsergebnis in diesem Jahr ab.
Nur auf Rang 14 landete Lara Gut-Behrami, die sich nach dem Rennen zu den prekären äusseren Bedingungen äusserte. «Der Schnee war etwas komisch, mit dem Nebel ist es etwas nass geworden», so die Tessinerin. Zwar sei es besser gewesen im Vergleich zu den vorherigen Tagen, aber trotzdem habe sie sich «nicht so getraut, voll auf den Ski zu stehen». Der Schnee mache es schwierig. «Es ist an der Grenze von ‹alles ist möglich› zu ‹es fängt an, gefährlich zu werden›», meinte Gut-Behrami weiter.
Flury und Suter fühlten sich unwohl
Jasmine Flury landete bloss auf Rang 17. «Ich hatte etwas Mühe mit der Sicht. Mit der blinden Sicht hatte ich zu kämpfen, ich konnte nicht richtig angreifen und habe mich nicht so wohlgefühlt», so die Abfahrtsweltmeisterin. Corinne Suter schloss das Heimrennen auf Platz 20 noch hinter Flury ab und sprach vom «Fluss», der ihr am Sonntag gefehlt habe. «Ich habe mich gar nicht wohlgefühlt, habe überall etwas gezögert», erklärte die Schwyzerin. Trotzdem merkt Suter an, dass es «extrem cool» sei, die Abfahrt doch noch über die Bühne gebracht zu haben: «So konnten wir den Schweizer Fans wieder einmal etwas bieten.»
Für die Frauen geht es nun weiter nach Norwegen. In Kvitfjell stehen zwei Super-G und eine Abfahrt auf dem Programm.
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Die ersten 30 Fahrerinnen sind unten. Das Rennen scheint entschieden. Es sieht alles nach einem italienischen Doppelsieg aus – Sofia Goggia vor Federica Brignone. Das Podest komplettiert die Französin Laura Gauche. Hählen, Nufer und Gisin landen immerhin auf starken Rängen 5, 6 und 8!
Danke, dass ihr das Rennen bei uns mitverfolgt habt! Mehr Sport gibt es heute Nachmittag. Auf dem Programm stehen noch Fussball und dann zu später Stunde der Slalom der Männer in Palisades Tahoe! Alles hier bei uns auf 20min.ch!
Joana Hählen im Interview
«Als ich über die Ziellinie fuhr, war ich mir nicht sicher, ob es gut war. Ich wusste nicht, ob ich noch mehr hätte pushen können. Ich bin sehr zufrieden. Es ist mehr abgegangen als im Training. Ich habe alles gegeben. Mit dem Wetter weiss man nie. In der Fläche hat sich einiges verändert. Das ist in unserem Sport leider so. Ich wäre gerne beim Heimrennen auf dem Podest gewesen, nehme aber dieses sehr gute Resultat trotzdem gerne mit.» (gegenüber SRF)
Corinne Suter im Interview
«Beim Fahren habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt. Ich habe es mir nicht ganz zugetraut und viel gezögert. So verliert man viel Zeit. Das war heute nicht das Wahre. Es ging schon oben los. Es hatte etwas Neuschnee und ist mir nicht richtig vorwärts gegangen. Ich habe den Fluss nicht so richtig gefunden. Es war cool, dass wir heute fahren konnten. Alle haben sich heute wieder viel Mühe gegeben.» (gegenüber SRF)
30 Nadia Delago (ITA)
In dieser Saison bekundete Nadia Delago bisher mehr Mühe als ihre Schwester. Heute erwischt sie einen ordentlichen Start und zieht auch im Mittelteil gut durch. Sie schafft es auf Zwischenrang 19 – deutlich schneller als ihre ältere Schwester.
29 Christina Ager (AUT)
Die Österreicherin kann im oberen Teil trotz nicht optimaler Technik gut mit den Topfahrerinnen mithalten. Unten büsst sie jedoch noch etwas Zeit ein und landet auf Zwischenrang 14.
Jasmine Flury im Interview
«Gestern war ich noch viel nervöser, heute hat es sich besser angefühlt. Bei der Fahrt hatte ich aber leider mit der Sicht Mühe, ansosten war es ok. Ich habe mich nicht getraut, voll durchzuziehen. Während der Fahrt habe ich einfach instinktiv gemerkt, ich traue mich nicht, das letzte Risiko zu nehmen.» (gegenüber SRF)
28 Tamara Tippler (AUT)
Bereits nach wenigen Toren ist die Österreicherin draussen.
27 Nicol Delago (ITA)
Gauche hat gezeigt: Auf dieser Piste ist noch einiges möglich! Die erste der beiden Delago-Schwestern kann nach dem guten Startabschnitt jedoch nicht ganz mithalten. Sie verliert kontinuierlich einige Hundertstel und landet am Ende auf Zwischenrang 23.
26 Laura Gauche (FRA)
Marie-Michèle Gagnon tritt heute aus noch unklaren Gründen nicht an. So kommt bereits die Französin zum Zug und macht das ganz stark. Oben ist sie unter den Schnellsten! Sie fährt eine gute Linie und hat eine gute Position. Sie fährt auf Zwischenrang 3! Eine sensationelle Leistung!
24 Ariane Rädler (AUT)
In dieser Saison war sie lange weg. Im Januar hat sie sich eine Daumenverletzung zugezogen und viele Rennen verpasst. Sie fährt technisch versiert und kämpft sich durch den oberen Teil. Auch den Übergang in den Mittelteil meistert sie gut und hält den Rückstand in Grenzen. Ihre Linie ist gut, sie zeigt einen guten Schlussspurt. Im Ziel reicht es ihr für Zwischenrang 14.
23 Delia Durrer (SUI)
In Lake Louise und Cortina hat sie jeweils Punkte geholt in dieser Saison. Oben rutscht sie mehrfach weit runter und muss danach viel korrigieren. So hat sie vor dem Mittelteil bereits über eineinhalb Sekunden Rückstand. Den Mittelabschnitt meistert sie hingegen besser. Dennoch wächst ihr Rückstand weiter an. Mit 2,51 Sekunden auf die führende Italienerin reicht es ihr für Zwischenrang 20.
22 Isabella Wright (USA)
Oben zeigt die US-Amerikanerin eine tolle Leistung und lässt sich von den Schlägen nicht beirren. Sie nimmt viel Tempo mit in den Mittelteil, erwischt gute Schwünge, überdreht dann allerdings und scheidet aus. Dank der Hilfe der Pistenarbeiter kann sie sich aus dem B-Netz befreien und dann aus eigener Kraft zu Ende fahren.
21 Federica Brignone (ITA)
Oben ist sie dank starker Linie unter den Schnellsten. Sie fährt mächtig auf Zug und mit voller Überzeugung. In den Mittelteil nimmt sie viel Tempo mit. Im Ziel ist sie hinter Goggia Zweite! Hählen und Nufer sind nun beide nicht mehr auf dem Podest.
20 Ramona Siebenhofer (AUT)
Einige Male muss die Österreicherin die Ski quer hinstellen. Es fehlt die Überzeugung. Die Gleitpassage erwischt Siebenhofer stark. Doch es reicht nicht bis in die Topplätze. Sie verliert über vier Sekunden auf die schnellsten Fahrerinnen – Zwischenrang 19 für die Österreicherin.
19 Michelle Gisin (SUI)
Weiter gehts! Gisin ist unterwegs. Die ersten Tore erwischt sie äusserst schwungvoll. Durch das Fuchsenloch kommt sie mit guter Linie. Sie baut viel Geschwindigkeit auf und gleitet sauber. Sie kommt hoch in den Schlussteil und wählt eine freche Linie. Sie schafft es mit +72 Hundertstel Rückstand auf Zwischenrang 6! Eine tolle Leistung!

Gute Stimmung bei den Fans

Wieder kommt Nebel auf
Das Rennen ist weiter unterbrochen. Die B-Netze werden weiter instandegestellt. Derweil wird die Sicht oben wieder etwas schlechter. Hoffen wir, es kann sicher zu Ende gefahren werden.
Lara Gut-Behrami im Interview
«Es war heute nicht mein bester Lauf. Der Schnee war etwas komisch. Der Schnee war etwas nass. Ich habe mich nicht getraut, voll auf die Ski zu stehen. Der Schnee hat es heute etwas schwierig gemacht.» (gegenüber SRF)
18 Romane Miradoli (FRA)
Die Französin verliert im oberen Teil in einer Kurve die Kontrolle und stürzt heftig ins Auffangnetz. Schnell kommt sie zum Glück aus eigener Kraft wieder auf die Beine. Das Netz wird rasch wieder gesichert. Miradoli kann selbstständig ins Ziel fahren.
17 Joana Hählen (SUI)
Zweimal stand sie bislang in dieser Saison schon auf einem Abfahrtspodest. Sie erwischt oben eine freche Linie und riskiert viel. Sie fährt hart auf dem Innenski und meistert das Fuchsenloch sauber. Sie bleibt auch im Mittelteil unter den Schnelleren. Sie kassiert einige Schläge, holt aber auf dem Aussenski stark auf. Sie nähert sich im Schlussteil weiter dem Podest. Joana Hählen schafft es mit +62 Hundertstel auf den dritten Zwischenrang und verdrängt Nufer vom Podest! Was für eine tolle Fahrt!
