AgentenringZypern vermisst den elften Spion
In der US-russischen Spionageaffäre ist der in Zypern festgenommene elfte Verdächtige offenbar untergetaucht. Er war gegen Kaution freigelassen worden.

Ein Kameramann filmt die Tür des Hotelzimmers in Larnaca, das mutmasslich von Robert Metsos bewohnt wurde, dem angeblich elften Mitglied eines russischen Spionagerings.
Der 54-jährige Kanadier Christopher Robert Metsos habe sich am Mittwochabend nicht den Auflagen entsprechend bei der Polizei in Larnaca im Süden der Insel gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. Beamte hätten daraufhin in seinem Hotel nach ihm gesucht, allerdings ohne Erfolg. Nach dem Mann werde nun weiter gesucht.
Metsos war am Dienstagmorgen am Flughafen von Larnaca festgenommen worden, als er ein Flugzeug nach Budapest nehmen wollte. Er wurde vor einer möglichen Auslieferung an die USA gegen Zahlung einer Kaution von 26 500 Euro (35 000 Franken) aber wieder auf freien Fuss gelassen, seine Reisepapiere wurden einbehalten. Die USA suchen ihn wegen mutmasslicher Spionage und Geldwäscherei von 32 800 Euro.
Er soll unter anderem 2004 in New York von einem Verbindungsmann aus dem Umfeld der russischen Vertretung bei den Vereinten Nationen eine Tasche mit Geld erhalten haben. Die US-Behörden hatten am Montag mitgeteilt, einen mutmasslichen russischen Spionage-Ring zerschlagen zu haben.
In den USA wurden zehn Verdächtige festgenommen. Sowohl die USA als auch Russland zeigten sich seitdem um Schadensbegrenzung bemüht und betonten ihre guten Beziehungen. (sda)