Zypern-Wahl stärkt Papadopoulos
Aus der Parlamentswahl im griechischen Teil Zyperns sind die Bürgerlichen um Präsident Tassos Papadopoulos gestärkt hervorgegangen.
Nach Angaben der zentrale Wahlkommission in Nikosia erhielt die Demokratische Partei (DIKO) am Sonntag 17,9 Prozent der Stimmen, 3,1 Prozentpunkte mehr als 2001. Als stärkste Kraft behaupteten sich trotz starker Stimmenverluste die Kommunisten, gefolgt von den Konservativen, die ebenfalls Einbussen erlitten.
Vorläufiges Endergebnis
Nach dem vorläufigen Endergebnis kam die kommunistische Aufbaupartei des Arbeitenden Volkes (AKEL) auf 31,2 Prozent. Sie wird mit 18 Abgeordneten im zyprischen Repräsentantenhaus vertreten sein.
Zweitstärkste Kraft wurde die konservative Demokratische Gesamtbewegung (DISY) mit 30,3 Prozent der Stimmen und 18 Mandaten Beide grossen Parteien mussten deutliche Verluste hinnehmen. 2001 war die AKEL noch auf 34,7, die DISY auf 34,0 Prozent gekommen.
Die Partei des Präsidenten stellt künftig zehn Abgeordnete. 8,9 Prozent und fünf Mandate erhielt die sozialistische Partei EDEK, die ebenfalls an Stimmen zulegte (2001: 6,5 Prozent).
Den Einzug ins Parlament schafften auch die kleine konservative Europartei mit 5,7 Prozent und vier Abgeordneten und die Partei der Ökologen mit 1,9 Prozent und einem Abgeordneten.
Kaum Auswirkung auf Regierung
Die Wahlbeteiligung lag bei 87,91 Prozent. Das Ergebnis der Parlamentswahlen auf Zypern hat wegen des Präsidialsystems keine unmittelbare Auswirkungen auf die Regierung.
Der Präsident, der direkt vom Volk gewählt wird, ernennt die Regierungsmitglieder und ist selbst an der Führung der Regierung beteiligt. Das Parlament hat lediglich prüfende Funktion.
Das Wahlergebnis gilt jedoch als eine Bestätigung für den Parteienblock der hinter Präsident Papadopoulos steht. Seine Demokratische Partei, die Kommunisten und die Sozialisten hatten ihn bei seiner Wahl im Jahr 2003 unterstützt.
Papadopoulos strebt nach diesem Ergebnis eine zweite Amtszeit an. Die derzeitige endet 2008.
Das zyprische Parlament hat 80 Sitze. Bei der Wahl am Sonntag wurden jedoch wegen der Teilung der Mittelmeerinsel nur die der griechisch-zyprischen Volksgruppe vorbehaltenen 56 Mandate neu vergeben.
Die restlichen 24 Sitze bleiben unbesetzt, da die meisten türkischen Zyprer, die seit der Teilung der Insel 1974 im Norden der Mittelmeerinsel leben, nicht an den Wahlen teilnehmen. (sda)