

gute besserung
sowas kann aber auch überall passieren... kit kat club hin oder her
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04. Oktober 2018 17:27; Akt: 04.10.2018 17:27 Print
Der Kit-Kat-Club in Berlin ist für sexuelle Freizügigkeit bekannt. Vor allem bei der regelmässig stattfindenden «Carneball-Bizarre – Kit-Kat-Clubnacht» geht es heiss zu und her: Nackte Körper, offener Sex und Selbstbefriedigung auf der Tanzfläche sind in jener Nacht keine Seltenheit. Doch nun hat sich ein Schatten über die Partyreihe gelegt.
Bildstrecken Die Super-Gonorrhö steht in den Startlöchern Hohe Sterblichkeit bei Waterhouse-Friderichsen-SyndromDenn nach dem Besuch des Carneball-Bizarre am vergangenen Samstag ist ein junger Mann an bakterieller Hirnhautentzündung – konkret: einer eitrigen Meningokokken-Meningitis – erkrankt. Infiziert hat er sich nach bisherigem Kenntnisstand im Club, wie das Bezirksamt Berlin-Reinickendorf mitteilte.
Schnelles Handeln ist wichtig
Weil es dem Betroffenen laut den Betreibern des Clubs «sehr schlecht» geht und er keine Auskunft darüber geben kann, mit wem er in der besagten Nacht näheren Kontakt hatte, hat man sich in Absprache mit dem Gesundheitsamt dazu entschlossen, öffentlich andere Besucher der Party zu informieren.
Denn sollte es weitere Infizierte geben, ist schnelles Handeln wichtig. Zu spät erkannt, kann die Erkrankung aufgrund der unmittelbaren Nähe der Entzündung zu Gehirn und Rückenmark tödlich verlaufen. Bei rechtzeitiger Behandlung dagegen seien die Heilungsaussichten in der Regel gut, so die Behörde.
Wo es viele Menschen hat, besteht Ansteckungsgefahr
Die Meningokokken-Meningitis wird durch Meningokokken (Neisseria meningitidis) ausgelöst. Etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung tragen diese Bakterien im Nasenrachenraum, ohne dabei Krankheitsanzeichen zu entwickeln. Wenn die Erreger aber durch die Schleimhaut ins Blut gelangen, kann es zu schweren Erkrankungen kommen.
Übertragen werden die Erreger durch Tröpfcheninfektion, beispielsweise durch Husten, Niesen oder Küssen. Damit besteht die Gefahr einer Ansteckung überall dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen oder man sich körperlich näher kommt. Ausserhalb des Körpers sterben die Bakterien schnell ab.
So äussert sich die Meningokokken-Meningitis
Die ersten Beschwerden treten zwischen dem ersten und zehnten Tag auf – und das sehr plötzlich. Die häufigsten Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Licht- und Geräuschempfindlichkeit und ein steifer Nacken. Weiter sind Übelkeit, Benommenheit und starke Unruhe typische Anzeichen einer Hirnhautentzündung.
Auf der Facebook-Seite des Kit-Kat-Clubs raten die Betreiber Besuchern des Carneball-Bizarre, die diese Symptome bei sich bemerkt haben, «so schnell als möglich» einen Arzt aufzusuchen oder in die Notaufnahme zu gehen.
Weitere Folge: Meningokokken-Sepsis
In etwa einem Prozent aller Meningokokken-Infektionen kommt es zu einer Blutvergiftung, einer sogenannten Meningokokken-Sepsis. Bei einer solchen verteilen sich die Bakterien mit dem Blut im Körper und stören so die Blutgerinnung.
In der Folge bilden sich Stecknadelkopf grosse rote oder braune Flecken auf der Haut, die rasch grösser werden können. Auch mit Blut gefüllte Bläschen können auftreten. Weitere Anzeichen sind Blässe, bläulich verfärbte Haut, kalte Finger und Zehen, Schläfrigkeit oder Bewusstseinsverlust sowie Durchfall und/oder Magenkrämpfe.
Wer diese Symptome bei sich feststellt, sollte baldmöglichst zum Arzt. Denn im schlimmsten Fall kann es zu einer schweren Form des septischen Schocks, dem sogenannten Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom (siehe Box) kommen.
Antibiotikum zur Vorbeugung
Der Berliner Club mahnt, nicht in Panik zu verfallen. Diese sei nicht begründet, denn «eine weitere Ansteckung im Club ist nach Aussagen der Ärzte und des Amtes sehr unwahrscheinlich». Ausserhalb des Körpers seien die Bakterien nicht überlebensfähig und würden schnell absterben.
Zudem «sind alle Mitarbeiter bis jetzt symptomfrei und haben ausserdem die Möglichkeit, vorsorglich eine Antibiotikatherapie zu beginnen – damit ist eine Übertragung auf neue Gäste ausgeschlossen.» Besuchern des Carneball-Bizarre, die zwar keine Symptome haben, aber auf Nummer sicher gehen wollen, empfehlen die Betreiber, ebenfalls den Arzt aufzusuchen und sich prophylaktisch ein entsprechendes Antibiotikum verschreiben zu lassen.
Personen, die gegen Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae geimpft wurden, sind weitestgehend immun.
(fee)
sowas kann aber auch überall passieren... kit kat club hin oder her
Freie Liebe, da fühlen sich des Öfteren auch die Krankheiten frei. Aber was erzähle ich da, ihr seid auch zur Schule gegangen, oder?
Vorsorgliche Antibiotikabehandlung Was jeder Facharzt eigentlich ablehnen müsste...
Kit Kat ist eine feine Sache
Ich bin oft dort. Ist echt ein guter Club und es geht toll ab. Gleichzeitig kann ich aber sagen, dass es dort drin immer sehr sauber her und zu geht.
Die ach so tugendhaften Moralprediger
Könnte mir auch nicht vorstellen, mich an so einem Ort aufzuhalten. Aber anstecken kann man sich auch im Bus über Tröpfcheninfektion. Und bei dieser Bekanntmachung geht es nur darum, eventuell Infizierte zu warnen und sonst gar nichts.
Heulen und Zähneklappern
Wenn gewisse Dinge aus dem Ruder laufen, Menschlein sein Wohl in Exzessen, Ekstaze und Drogen sucht, tja, dann hat die Natur immer ein Wundermittel parat, um den Dingen die Konsequenzen aufzuzeigen. Frisch, Frosch, fröhlich frei....
@Louis Pasteur
du weisst aber schon, dass sich auch Tiere berauschen? Das Motto der Turner, frisch - fromm - fröhlich - frei
@50+
Richtig und auch bei den Tieren können Dinge aus dem Ruder laufen die von der Natur dann korrigiert werden. Das ist die Natur der Natur...
Allgemeinbildung
Da muessen glaub viele Leute aufgeklärt werden. Es handelt sich hier nicht um eine sexuell uebertragbare Krankheit. Dies haette auch in einer Bar oder im ÖV geschehen können. Mit der Angabe des Orts werden die potentiel Gefährdenenpersonen visiert.
Pseudotoleranz
Der Widerspruch dieser Community ist wieder einmal unglaublich! Einerseits wird ständig die absolute Freiheit gefordert, andererseits werden Personen, die davon Gebrauch machen, mit wääh und gruuuusig und abnormal abgestemeplt (und dies obwohl sie keine Aussenstehenden bekästigt haben!). An anderer Stelle werden onenightstands gut geheissen, aber ein Besuch in einem Swingerclub wird gleichzeitg als abartig bezeichnet. Ich hätte noch hunderte weitere Beispiele. Unsere pseudotolerante Gesellschaft hat sich gerade wieder selbst bestätigt!
@Öschiniör
stell dir vor, es gibt Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Moralvorstellungen. Wenn alle Menschen die gleiche Meinung hätten, dann wäre die Welt langweilig
@Öschiniör
Sie widersprechen sich ja selbst. Sie kritisieren Andersdenkende, also sind Sie auch intolerant.