
Natur
Ist ja klar, da wo der Mensch verschwunden ist, strahlen die Tiere vor Freude...
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26. April 2016 09:47; Akt: 26.04.2016 09:47 Print
Bären, Wölfe, Luchse und Elche – wer solche in Europa selten gewordene Tiere sehen möchte, kann nach Tschernobyl kommen. Denn in den 30 Jahren seit der Atomkatastrophe im Jahr 1986 hat die Natur die Todeszone zurückerobert. «Als die Menschen gingen, kam die Natur», kommentiert das Denis Wischnewski, der als Biologe im Sperrgebiet rund um den havarierten Reaktor arbeitet. Die 130'000 Menschen, die damals im Umkreis von 30 Kilometern um das Kernkraftwerk lebten, mussten ihre Häuser verlassen. Viele von ihnen wurden krank.
Und auch die Natur schien schwer getroffen: Zehn Quadratkilometer Kiefernwald starben ab, zahlreiche Vogelarten, Nagetiere und Insekten verschwanden. Nun aber nehme die Zahl der Tiere und die Artenvielfalt enorm zu, sagt Wischnewski. Und das trotz der nach wie vor hohen radioaktiven Belastung.
Entwicklung ungestört vom Menschen
«Die Radioaktivität bleibt und hat negative Folgen», erklärt der Wissenschaftler. Beispielsweise haben die Tiere in der Region weniger Nachkommen und sterben früher. «Aber diese negativen Folgen sind nicht so bedeutend wie die Tatsache, dass der Mensch nicht mehr eingreift», sagt er. Tatsächlich: Offiziell darf hier niemand mehr leben. Das Militär bewacht die Sperrzone. 300 meist ältere Bewohner sind dennoch in ihre Häuser zurückgekehrt. Doch Flora und Fauna scheinen diese wenigen nicht zu stören.
Anstelle des abgestorbenen Waldes ist ein neuer, gesunder gewachsen. Selten gewordene einheimische Tierarten wie die Luchse siedelten sich wieder an. Nur Tiere wie Weissstörche, Spatzen und Tauben, die von den Feldern und Abfällen der Menschen leben, sind nicht mehr zu sehen.
Stattdessen sticht eine Herde Przewalski-Pferde ins Auge. Sie sind Nachkommen einer Handvoll Pferde, die 1990 im Rahmen eines Experiments in das Sperrgebiet gebracht wurden. Und tatsächlich fasste die vom Aussterben bedrohte Rasse in der verstrahlten Zone Fuss. Inzwischen streifen rund einhundert von ihnen über die einstigen Felder.
Fatale Folgen
Wischnewski spricht von einer «Renaissance der Natur». Andere Wissenschaftler sind weniger euphorisch. «Natürlich breiten sich einige Tiere aus, wenn man ein Gebiet abschottet», sagt der Biowissenschaftler Tim Mousseau, der mit seinem Team seit Jahren die Artenvielfalt in Tschernobyl und neuerdings auch im japanischen Fukushima untersucht. Aber das dürfe nicht über die fatalen Folgen der Verstrahlung hinwegtäuschen, sagt er. «Selbst der Ruf des Kuckucks ist davon betroffen.»
Die Opfer von Tschernobyl
Für viele Menschen in der Region war der Super-GAU von Tschernobyl der Anfang vom Ende.
Auch die Forscherin Marina Schkwyrja vom Zoologischen Institut Schmalhausen in Kiew warnt davor, das Sperrgebiet als Naturreservat zu idealisieren. «Die Zone ist einzigartig, aber trotzdem nicht gerade ein Paradies für die Tiere», sagt sie. Dazu gebe es viel zu viele Pirschjäger, Wilderer und auch Touristen.
Biologe Wischnewski ist dennoch zuversichtlich. Wenn der Wald sich erst einmal über die verlassenen Felder ausbreite, würden sich Flora und Fauna noch weiter vervielfältigen, prophezeit er. «Diese Tiere sind vermutlich die einzige gute Folge der schrecklichen Katastrophe.»
Tschernobyl und die Schweiz
Auch für die Schweiz änderte sich nach dem 26. April 1986 einiges.
30 Jahre ist die grösste Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie-Nutzung her. Doch die Folgen sind noch immer allgegenwärtig. (Video: Reuters)
(fee/sda)
Ist ja klar, da wo der Mensch verschwunden ist, strahlen die Tiere vor Freude...
Das Leben findet stets einen Weg, ob mit Menschen oder ohne.
13'000 von 800'000 Menschen starben in den ersten 10 Jahren. Das sind weniger als 2%. Ist das signifikant höher als bei anderen Menschen in ähnlichen Altersklassen?
Schönrederei
Man kann in allem das Gute suchen. Sogar im eigenen Ableben : ab da tut garantiert nichts mehr weh !
Tiere sterben alle
Die Tiere haben so eine hohe Belastung , an Zelsium, das sie schon in wenigen Jahren aussterben
Superman
Zelsium aus Superman? Es sind 30 Jahre vorbei und Vorort ausgestorbene Tiere sind zurückgekommen
Tiere sind die besseren Menschen
Immerhin an einem Ort gibt es Säugetiere, welche dem Planet Erde auch etwas bringen und nicht schaden. Anders als die ganze der Hybris verfallenen, egoistischen, oberflächlichen, widerlichen Gattung "Mensch".
Und jetzt?
Und was will dieser Artikel nun genau aussagen? Das doch nicht alles so schlimm war usw.? Ähm ja, die Photos von den Tieren sind ja ganz herzig, ändert aber nichts daran, dass das Gebiet noch auf hunderte von Jahren stark verstrahlt und unbewohnbar sein wird, genauso wie auch noch Generationen von Menschen an den Folgen leiden werden. Diese Tiere und Pflanzen dort sind übrigens auch stark verstrahlt. Wenn es an der Sache irgendwas positives gibt, dann, dass sich die Natur davon tatsächlich erholen kann, aber es ist und bleibt eine schlimme Katatstrophe mit weitreichenden Folgen.
Was will man uns sagen?
Was so uns dieser Artikel nun wirklich sagen? Das diese Katastrophe bei weitem nicht so schlimm war wie gedacht? Oder das wenn die Natur sich langsam erholt das man dann wieder Menschen in das Gebiet zurück siedelt? Das Gebiet ist für Jahrhunderte, oder noch viel länger, nicht bewohnbar. Die Tiere die in diesem Gebiet leben sind verstrahlt und können vom Menschen nicht verzehrt werden! Das einige positive sehe ich darin wie schnell sich die Natur wieder alles zurück erobert was vom Menschen verwüstet wurde.
Bitte???
Stimmt, was ist schon der Sinn eines Tieres, wenn es nicht vom Menschen verspeist werden kann...