Mord an US-Rapper Tupac Shakur  – Verdächtiger angeklagt

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Nach FestnahmeMord an US-Rapper Tupac Shakur – Verdächtiger angeklagt

Der Mord an dem erfolgreichen US-Rapper Tupac Shakur schockierte 1996 die Öffentlichkeit – und warf viele Fragen auf. Nun wurde ein Tatverdächtiger angeklagt.

Darum gehts

  • Tupac Shakur wurde 1996 aus einem Auto heraus erschossen.
  • Der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt.
  • Am Freitag wurde Duane «Keffe D» Davis in Las Vegas verhaftet und mittlerweile angeklagt. 

27 Jahre lang gab der Mord an dem berühmten US-Rapper Tupac Shakur («All Eyez on Me») Rätsel auf – jetzt sitzt der Tatverdächtige Duane «Keffe D» in Haft. Der 60-Jährige wurde in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada festgenommen. Der frühere Gang-Anführer sei von einer Grand Jury unter anderem wegen Mordes mit Gebrauch einer tödlichen Waffe angeklagt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag (Ortszeit) in Las Vegas mit.

Shakurs Familie habe 27 Jahre lang auf «Gerechtigkeit» gewartet, sagte Sheriff Kevin McMahill. Die Ermittler hätten unzählige Stunden und jahrzehntelange Arbeit in die Aufklärung gesteckt. Zunächst fehlten aber ausreichende Beweise, um den Fall vor Gericht zu bringen.

Am Ende hätten unter anderem die eigenen Worte des Festgenommenen die Untersuchungen weitergebracht, sagte Jason Johansson von der Mordkommission. Im Juli ordnete die Polizei die Durchsuchung seines Wohnhauses in der Stadt Henderson im US-Bundesstaat Nevada an.

Angeklagter sass in weissem Cadillac, schoss selbst aber nicht

Der Angeklagte selbst hatte in den vergangenen Jahren mehrfach öffentlich darüber gesprochen, dass er in dem weissen Cadillac gesessen habe, aus dem 1996 in Las Vegas die Schüsse auf Shakur abgefeuert wurden. Er sei der einzige Insasse aus dem Auto, der noch lebe, hatte der 60-Jährige in Interviews gesagt. Die tödlichen Schüsse habe sein Neffe abgegeben. Dieser war 1998 selbst bei einer Schiesserei ums Leben gekommen. 2019 etwa schrieb der jetzt Festgenommene in seinen Memoiren «Compton Street Legend» auch über seine Vergangenheit in einer berüchtigten kalifornischen Gang.

Die Polizei beschrieb den Tatverdächtigen nun als Drahtzieher des Mordes am 7. September 1996, als der 25 Jahre alte Shakur in einem Auto in Las Vegas angeschossen wurde und sechs Tage später im Krankenhaus starb. Der Rapper war in der Tatnacht mit Suge Knight, Mitbegründer des für Gangsta-Rap bekannten Labels Death Row Records, unterwegs gewesen.

Sie hatten sich zuvor in der Casino-Stadt einen Boxkampf von Mike Tyson angesehen. Danach sei es in einem Hotel zu einer Schlägerei gekommen, bei der ein Neffe des nun Festgenommenen von Shakur und Knight verprügelt worden sei, sagte Ermittler Johansson. Onkel und Neffe gehörten demnach einer südkalifornischen Bande an, die mit der Gang, der Suge Knight nahe stand, verfeindet war.

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Tupac Shakurs Stiefbruder: «Eine bittersüsse Entwicklung»

Von Rache motiviert habe der Angeklagte eine Waffe besorgt und sie dann im weissen Cadillac den hinten sitzenden Männern gereicht, um auf Shakur und Knight im fahrenden Auto zu schiessen. Auch wenn der Mann nicht selbst die Waffe bedient habe, so könne er von Gesetzes wegen dennoch in dem Mordfall belangt werden, betonte Staatsanwalt Steve Wolfson am Freitag.

Die Familie des Rappers reagierte verhalten auf die Nachricht von der Festnahme. Dies sei ein «entscheidender Moment», schrieb Shakurs Schwester Sekyiwa «Set» Shakur, Vorsitzende der «Tupac Amaru Shakur»-Stiftung auf Instagram. Sie werde sich aber ein Urteil vorbehalten, bis alle Fakten und Gerichtsverfahren abgeschlossen seien. Für Shakurs Stiefbruder Mopreme Shakur ist dies eine «bittersüsse» Entwicklung. Die Polizei habe lange von dem Tatverdächtigen gewusst, sagte er laut CNN. «Warum jetzt?», zitierte der US-Sender den Bruder. «Für uns ist es noch nicht vorbei. Wir wollen wissen, warum und ob es Komplizen gab.»

«Nun hoffe ich, dass wir einige Antworten bekommen und ein wenig damit abschliessen können», schrieb US-Schauspielerin Jada Pinkett Smith (52) in einer Instagram-Story. Sie und Shakur kannten sich laut US-Medienberichten seit den späten 80er Jahren und waren gute Freunde. 

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Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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(DPA/kat)

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