Verdi-StreikSwiss fliegt leer zurück und muss 1800 Passagiere stehen lassen
Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag Flughafenangestellte in den Bereichen Luftsicherheit und Sicherheitskontrolle zu weiteren Streiks aufgerufen. Die Swiss muss 16 Flüge streichen.
Darum gehts
- Die Streikwelle in Deutschland nimmt kein Ende. Schon wieder müssen Flüge gestrichen werden.
- Weil die Gewerkschaft Verdi die Sicherheitsangestellten zur Arbeitsniederlegung aufruft, können am Donnerstag keine Fluggäste an fünf deutschen Airports abfliegen.
- Die Swiss fliegt auf 16 Flügen leer zurück und muss 1800 Passagiere stehen lassen.
An verschiedenen deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, Berlin, Stuttgart, Köln und Karlsruhe, wird am Donnerstag erneut gestreikt. Dazu hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Betroffen seien während des ganztägigen Arbeitsunterbruchs insbesondere die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen, weshalb keine abfliegenden Passagiere abgefertigt werden können. Dies führt dazu, dass Flugzeuge zwar mit Passagieren landen können, aber leer zurückfliegen müssen.
16 Swiss-Flüge betroffen
Auch Swiss-Maschinen sind betroffen: «Die Hinflüge nach Berlin, Hamburg und Stuttgart finden wie geplant statt, die Rückflüge müssen wir jedoch leider ohne Fluggäste durchführen», so Mediensprecherin Silvia Exer-Kuhn. Insgesamt sind 16 Flüge von den Streikmassnahmen betroffen: Acht Verbindungen von Berlin nach Zürich, fünf von Hamburg nach Zürich sowie drei von Stuttgart nach Zürich, wobei total 1800 Passagiere von diesen Ausfällen betroffen sind.
Fluggäste, die vom angekündigten Streik betroffen sind, werden proaktiv auf Flüge zu einem späteren Zeitpunkt umgebucht. «Sie können sich bei Bedarf auch via Self-service (Chat Assistant) selbstständig umbuchen», so Exer-Kuhn.
Verhandlungen bisher ohne Ergebnis
In den aktuellen Tarifgesprächen geht es um die Arbeitskonditionen von etwa 25'000 Angestellten privater Sicherheitsunternehmen, die im Auftrag der Bundespolizei für die Überprüfung von Passagieren, Personal und Gepäck an den Eingängen zu den Sicherheitsbereichen zuständig sind. Während diese Mitarbeiter in Bayern zum öffentlichen Dienst gehören und somit einem anderen Tarifvertrag unterliegen, führte eine erste Streikwelle am 1. Februar an elf grossen Flughäfen dazu, dass schätzungsweise 1100 Flüge ausfielen. Der Grund: Passagiere konnten nicht mehr zu den Sicherheitsbereichen durchgelassen werden.
In dem aktuellen Gehaltsstreit haben fünf Verhandlungsrunden bisher zu keinem Ergebnis geführt. Verdi setzt sich für eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten ein, zudem sollen Zuschläge für Mehrarbeit bereits ab der ersten Überstunde greifen.
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