Teneriffa: Behörden wollen gegen Sauftourismus vorgehen

Mit fast einer Million Einwohnern ist Teneriffa die bevölkerungsreichste Insel Spaniens. Während der Hochsaison strömen dann auch noch Abertausende von Touristen auf die kanarische Insel. Dank ihres milden Klimas steht Teneriffa hoch im Kurs. Mit dem guten Wetter kommen aber auch die Sauf- und Billig-Touristen auf die Insel. Nun haben die Einheimischen «die Nase voll» von dieser Art Touristen, wie die britische Zeitung «Daily Mail» schreibt.

Gegenüber dem Blatt echauffiert sich Vicky Colmer, eine Malerin aus Teneriffa, über die Billig-Touristen. «Ich fühle mich hier wie eine Ausländerin, ich fühle mich nicht mehr wohl. Es ist so, als ob alles für britische und deutsche Touristen gemacht wird, die nur billiges Bier trinken, in der Sonne liegen und Burger und Pommes essen wollen».

Über Plattformen wie Booking.com und Airbnb können Touristen günstige Unterkünfte auf der Insel mieten. Dies stösst den Einwohnerinnen und Einwohnern sauer auf. Die Vermietung von Wohnungen und Fincas treiben die Mietkosten für Einheimische in die Höhe. Auch die zunehmende Anzahl an Touristen und die damit verbundene Lärm- und Müllverschmutzung nimmt in der Hochsaison stetig zu.

Laut der «Daily Mail» nennen die Einheimischen zum Teil die Billig-Touristen ein «Krebsgeschwür», welches das Inselparadies ruinieren würde. Erste Aktivisten fordern von den Behörden eine Touristensteuer. Auch sollen weniger Flüge die Insel erreichen und es soll härter gegen Ausländer vorgegangen werden, welche Häuser auf Teneriffa kaufen.

Auch die Regierung lanciert Initiativen. Sie möchte mehr qualitativen Tourismus anstelle von Sauftourismus auf die Insel bringen. Für Dienstag ist in der Hauptstadt Santa Cruz eine Protestveranstaltung geplant, bei der die Aktivisten ihre Forderungen darlegen und einen Marsch abhalten werden.