Schweiz: EC nach München – steigende Nachfrage trotz Verspätungen

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SBBBahnstrecke Zürich–München: Zwei Extra-Züge geplant

München ist ein beliebtes Reiseziel für viele Schweizer, von Zürich fährt sieben Mal täglich ein Zug in die bayrische Landeshauptstadt. Die SBB plant, die Verbindung auszubauen.

Das sagen Reisende am Bahnhof St. Gallen zum Ausbau der Verbindung.Sebastian Richter/20min

Darum gehts

  • Die Bahnverbindung Zürich–München wird trotz regelmässiger Verspätungen immer beliebter.
  • Die SBB will deswegen ab Ende Jahr einen zusätzlichen Zug fahren lassen.
  • Langfristig ist ein Stundentakt gewünscht, hierfür müsste aber das Gleisnetz ausgebaut werden.

123'000 Menschen setzten sich im Jahr 2023 in den Zug, um von Zürich nach München oder von München nach Zürich zu gelangen, 16 Prozent mehr als noch in 2022. Laut Deutscher Bahn gehört die Verbindung zu den am stärksten wachsenden – trotz den ständigen Verspätungen des Zugs. Seit Dezember 2023 verkehrt deswegen sieben Mal am Tag ein Eurocity zwischen den beiden Städten. Und laut Informationen von CH Media soll die Strecke weiter ausgebaut werden. Die SBB hat dies bisher aber nicht offiziell bestätigt.

Kurzfristig soll ab Dezember ein achter Zug eingesetzt werden, vermutlich eine Frühverbindung: Gegen 5.30 Uhr würde dieser in Zürich losfahren und käme dann um neun Uhr in München an. Somit könnten Geschäftsreisende rechtzeitig in der bayrischen Landeshauptstadt ankommen. Derzeit geht die erste Verbindung um 9.30 Uhr und kommt erst gegen 13 Uhr in München an. Zurück nach Zürich würde ein zusätzlicher Abend-Zug verkehren, der gegen 21 Uhr in München starten würde und um 0.30 Uhr in Zürich ankäme. Viele Anschlüsse wären dennoch erreichbar, zum Beispiel nach St. Gallen, Winterthur und Schaffhausen.

SBB will Stundentakt nach München

Langfristig wollen die SBB und das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Verbindung auf einen Stundentakt erhöhen, dafür wäre aber ein Ausbau der Gleise notwendig: Derzeit sind viele Streckenabschnitte nur einspurig. Für dieses Projekt ist die SBB allerdings auf die Deutsche Bahn angewiesen, die Kosten würden sich auf 250 Millionen Euro belaufen. Ende Jahr will das deutsche Verkehrsministerium seine Pläne zum «Deutschlandtakt» vorstellen. Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben den Stundentakt beantragt.

Welche Direktverbindung würdest du dir wünschen?

Die Planungen zum Ausbau kommen vermutlich nicht aus heiterem Himmel: Denn der Billig-Anbieter Flixtrain ist ebenfalls an der Verbindung interessiert, vor allem zu Randzeiten. Würde das Angebot bereits vonseiten der SBB und DB bestehen, würde es für Flixtrain schwieriger werden.

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Letizia Vecchio (eve) arbeitete seit 2023 bei 20 Minuten, sowohl am Newsdesk als auch als Reporterin im Team News und Gesellschaft.

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