Winter in EuropaSchnee lässt Privatjet kippen – 20’000 Haushalte ohne Strom
Auch in den Nachbarländern der Schweiz hält das Schneegestöber an. Während in Österreich Tausende Haushalte ohne Strom sind, macht die weisse Pracht auch Deutschland zu schaffen.
Darum gehts
- Weite Teile Mitteleuropas versinken derzeit im Schnee.
- In Österreich sind 20’000 Haushalte ohne Strom.
- Am Münchner Flughafen wurde der Flugbetrieb bis Sonntag komplett eingestellt.
Während Schweizer Skigebiete über die vielen Besucher zum Saisonbeginn frohlocken, verursachen die Schneemassen im Schweizer Flachland und in den Nachbarländern Probleme. So löste das Winterwetter in Bayern ein Verkehrschaos aus. Am Münchner Flughafen ist kein Betrieb möglich, Züge stehen still und auch Strassen sind wegen des Schnees, Eis und umgefallener Bäume teils schwer oder gar nicht befahrbar.
Ein Privatjet wurde gar so stark eingeschneit, dass die Maschine auf die zwei Hinterräder kippte und die Nase in die Luft streckte – auf den ersten Blick könnte man meinen, die Maschine sei beim Start «eingefroren». Die Sperrung des Flugverkehrs wirkt sich auch auf andere Orte aus, in Frankfurt wird etwa mit deutlichen Einschränkungen gerechnet.
57-Jähriger erfriert auf dem Heimweg
In Österreich ist in der Nacht auf Samstag ein 57-Jähriger erfroren. Der Mann war mit dem Auto auf dem Nachhauseweg von einer Weihnachtsfeier, als sein Fahrzeug im Strassengraben stecken blieb. Daraufhin ging er zu Fuss weiter. Als er nicht zu Hause ankam, schlug seine Familie Alarm. Später fand ihn ein Arbeitskollege, tragischerweise konnten die Rettungskräfte nur noch den Tod des 57-Jährigen feststellen.
Erst letzte Woche ist in Polen eine 14-Jährige erfroren – sie sass vor einem Supermarkt im Zentrum der Stadt Andrychów. Dass ihr über Stunden niemand half, schockierte auch über die Landesgrenze hinaus.
«Lage könnte noch weit dramatischer werden»
Zudem sind wegen umgeknickter Leitungen derzeit Tausende Haushalte ohne Strom – und die Lage könnte noch weit dramatischer werden, wie Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik sagt. Man müsse derzeit davon ausgehen, dass bis zu 20’000 Haushalte im Murtal auch über Nacht keinen Strom haben werden. Ausserdem rechnen die Experten derzeit damit, dass die Mobilfunknetze über Nacht zusammenbrechen könnten.
Drohender Zusammenbruch des Mobilfunknetzes
Aus diesem Grund werden die Rüsthäuser der Feuerwehren vorsorglich besetzt, um im Notfall als zentraler Kommunikationspunkt zu agieren. Auch die Rotkreuzstellen werden über Nacht und am Sonntag besetzt sein. Die Rettungskräfte können so über den Behördenfunk Hilfe organisieren.
Mit Material der DPA