Super League: Servette und YB verpassen Leaderthron

Es lief die 59. Minute in der Partie zwischen den Young Boys und Servette. Meschack Elia passte zu Silvère Ganvoula, der zum Berner Ausgleich traf. Mit seinem Tor lancierte er die Partie neu und entfachte bei YB wieder die Leidenschaft. Zuvor befanden sich die Young Boys im Tiefschlag und rannten einem frühen Rückstand hinterher. Trotz eines wilden Endspurts gelang es den Bernern jedoch nicht mehr, das 2:1 zu erzielen. So endete die Partie 1:1.

Die beiden Torhüter. Anthony Racioppi hat David von Ballmoos als Stammgoalie bei den Young Boys abgelöst. Die Leistungen des Torhüters schwanken jedoch. In der letzten Woche leitete Racioppi das 1:0 des FC Zürich durch einen Katastrophen-Pass ein. Und auch am Sonntag hatte er Riesen-Dusel. In der sechsten Minute passte er den Ball in die Füsse von Miroslav Stevanovic, der jedoch das Tor verpasste. Licht und Schatten gab es bei Servette-Goalie Jérémy Frick. Weit vor dem eigenen Tor leistete er sich in der zweiten Hälfte einen Fehlpass. YB konnte den Patzer jedoch nicht ausnutzen. Kurz vor Schluss zeigte Frick dann aber sein ganzes Können, als er mit mehreren Top-Paraden das Remis festhielt. 

In den ersten fünf Minuten spielten die Young Boys furios. Es schien so, als ob sie dank des Siegs über Roter Stern Belgrad viel Selbstvertrauen tanken konnten. Doch nach dem Fehler von Racioppi verlor das Team von Raphael Wicky völlig den Faden. Servette war plötzlich das viel bessere Team. In der Schlussphase wachten die Young Boys jedoch wieder auf. Kurzum: Am Ende war das Remis zwischen YB und Servette leistungsgerecht. 

Der FC Zürich freut sich auf dem Sofa. Weil die Partie zwischen YB und Servette remis ausgeht, ist der FCZ weiter Leader der Super League – vor den Bernern und Genfern. Die Partie des FCZ gegen Winti fiel wegen des vielen Schnees aus.

Beachtlich zudem: Mit dem 1:1 endet die Siegesserie von Servette. Das Weiler-Team gewann vor der YB-Partie sieben Ligapartien am Stück. Es war die längste Siegesserie eines Teams aus der Romandie in der Geschichte der Super League. Ungeschlagen bleiben die Genfer jedoch. Servette hat wettbewerbsübergreifend seit elf Spielen nicht mehr verloren. Mit einem Sieg wäre Genf gar Tabellenführer geworden. Für die Grenats wäre es erst die dritte Tabellenführung in der Super League überhaupt und die erste seit 20 Jahren gewesen.

René Weiler (Servette-Trainer): «Mit der Leistung meines Teams bin ich sehr zufrieden, wir haben eine super erste Hälfte gespielt. Am Ende mussten wir aber auch ein wenig leiden. So nehmen wir den Punkt mit. Wir sind auf einem guten Weg.» (blue)

Ulisses Garcia (Young Boys): «Der Punkt ist nicht genug, wir müssen daheim gegen Servette gewinnen. In der zweiten Hälfte hatten wir viele Chancen, Frick hat heute eine sehr gute Partie gemacht und für Servette das Remis festgehalten. Ich weiss nicht, was uns in der ersten Hälfte abhanden gekommen ist. Aber ich bin froh, dass wir zurückkommen konnten.» (blue)

8’ | 0:1 | Chris Bedia stand nach einem Abpraller von Anthony Racioppi genau richtig und traf zur Genfer Führung. 

59’ | 1:1 | Silvère Ganvoula wurde von Meschack Elia angespielt. Er verschaffte sich Raum und versorgte den Ball im Kasten zum Ausgleich. 

Unter der Woche absolvieren die Young Boys die Nachholpartie gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy. Am Wochenende spielen die Berner gegen den FC St. Gallen. Servette muss nächsten Samstag gegen Lausanne-Sport ran. 

Der FC Lugano gewann zu Hause gegen den FC Luzern in einer umkämpften Partie 1:0. Die Tessiner fanden jedoch lange nicht in die Partie, die Luzerner drückten auf die Führung, schafften diese jedoch nicht. So war es dann Mahmoud, der in der 50. Minute für den FC Lugano zur Führung und zum Endstand traf.

von

Nils Hänggi

Nils Hänggi (nih) ist seit 2019 bei 20 Minuten. Er ist Sportredakteur und Teil des Social Responsibility Boards. Er schreibt oft übers Thema Fussball.