Der Aufbackdöner kommt in deutsche Supermärkte

Anstelle der Fertigpizza den Fertigdöner in den Ofen schieben – was auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich tönt, können Dönerfans in Deutschland schon bald selbst testen. Denn ab März kommt eine neue, weltweit patentierte Erfindung namens Dönerback in ausgewählte Supermärkte.

Hinter der Idee steckt Mustafa Demirkürek mit seinem Unternehmen Alzarro Dönerworld aus Thüringen. Sage und schreibe 16 Jahre lang hat er an seinem aufbackbaren Produkt getüftelt – und ist nun bereit, seine, nach eigenen Angaben, «Döner-Revolution» an die breite Masse zu bringen. Warum hat die Entwicklung so lange gedauert? «Ich hab das Produkt immer wieder verändert und die Leute probieren lassen. Ausserdem musste ich meinem Job als Döner-Mann nachgehen», so der dreifache Familienvater zu «Thüringen 24». 

Wie Mustafa Demirkürek gegenüber der deutschen Tageszeitung «Bild» sagt, bestehe der 450 Gramm schwere Döner aus einer halbkugelförmigen Teigtasche aus Fladenbrot und sei gefüllt mit Poulet, Rotkraut, Weisskraut, Eisbergsalat, Zwiebeln, Tomaten und einer hausgemachten Kräutersauce. Dieser werde nach dem Backen in zwei Hälften geschnitten. 

Die Überlegung hinter der geschlossenen Form: «Döner kleckern immer und werden zu Hause oft schnell matschig und kalt», sagt Demirkürek gegenüber «Thüringen 24». Auch gut zu wissen: Im Kühlschrank ist der Döner mindestens zwei Wochen haltbar. Am besten schmecke er, wenn er im Ofen zehn bis zwölf Minuten bei 180 Grad gebacken werde, aber die Mikrowelle tue es auch.

Wenn du dich schon auf den Aufbackdöner gefreut hast, musst du wohl oder übel eine Reise auf dich nehmen. Denn der Dönerback wird voraussichtlich ab März vorerst nur in den deutschen Supermärkten Edeka und Rewe in Berlin, Ostdeutschland und Bayern zu finden sein. Kostenpunkt: 6,99 Euro, sprich 6.50 Franken.

Auf der Internetplattform Reddit gehen die Meinungen zur Döner-Weltneuheit auseinander. Von Kommentaren wie «ich werds sicher probieren» bis zu «das ist ein Dönerverbrechen» ist alles zu finden. Eine Sorge, die viele Nutzerinnen und Nutzer teilen: der Salat, der beim Aufbacken im Ofen unweigerlich warm wird. Hier lässt Demirkürek jedoch gegenüber «Thüringen 24» verlauten: «Viele waren skeptisch, wie das Innere nach dem Backen dann aussieht und schmeckt. Ich verspreche: Selbst der Salat bleibt knackig.»

Die Gelegenheit, den Döner zu probieren, gab es Ende März auf der Messe Grüne Woche in Berlin. Dort jedenfalls schien die Neuheit auf grossen Anklang gestossen zu sein. Und auch die «Bild» hat den Dönertest gemacht und ist – selbst vom Salat – positiv überrascht: «Der erhitzte Salat bleibt weiter knackig und es ist keine Umstellung, dass wirklich alles warm ist.» Das Pouletfleisch verschmelze zudem geschmacklich mit dem Salat und der Kräutersauce.

Auch wenn es Dönerback vorerst nur in Deutschland gibt, besteht Hoffnung, dass das Produkt seinen Weg in Zukunft vielleicht auch in die Schweizer Regale findet. Unter anderem plant der Entwickler auch, das Angebot zu erweitern und beispielsweise vegetarische oder vegane Varianten oder solche ohne Zwiebeln zu produzieren.

Mustafa Demirküreks ambitionierter Plan sei es, dass der aufbackbare Döner in drei Jahren europaweit durchstarten soll und in zehn Jahren sogar weltweit, wie er gegenüber «Thüringen 24» verrät. Trotz allem sei es nicht seine Absicht, dass seine Erfindung anderen Dönerbuden Konkurrenz macht, im Gegenteil: «Natürlich sollst du deinen Döner auch unbedingt weiter an der Bude deines Vertrauens kaufen.» Sein Dönerback sei nur eine praktische Ergänzung. 

von

Laura Zygmunt

Laura Zygmunt (lmz) arbeitet seit 2022 für 20 Minuten. Sie ist Redaktorin im Ressort Lifestyle und schreibt über die Welt des Reisens.