Kanton UriSawiris speckt sein Mega-Projekt ab – trotzdem droht das Aus
Investor Samih Sawiris hat die Dimensionen des Jachthafens und der Hotelanlage reduziert. Doch wegen der Gesetzeslage dürfte das nicht ausreichen.
Darum gehts
- Das umstrittene Bauprojekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris auf der Halbinsel Isleten im Kanton Uri steht vor dem Scheitern.
- Trotz einer geplanten Verkleinerung der Grundfläche gibt es rechtliche Hürden.
- Darunter die geschützte Landschaftslage und Einschränkungen des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler bedrohen das Projekt.
Nach massiver Kritik aus der Bevölkerung und rechtlichen Hürden steht das umstrittene Vorhaben des ägyptischen Investors Samih Sawiris auf der Halbinsel Isleten im Kanton Uri vor dem Scheitern.
Die Grundfläche des Bauprojekts wird in einem neuen Plan um rund ein Drittel reduziert, von 55'000 Quadratmetern auf 37'000 Quadratmeter. Trotz dieser Verkleinerung würde die Anzahl der Zimmer und Bootsplätze jedoch weitgehend unverändert bleiben. Dies würde bedeuten, dass die Bebauung noch dichter gestaltet würde, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Gesetz könnte Strich durch Rechnung machen
Ursprünglich plante Sawiris einen Jachthafen und eine Hotelanlage auf der Halbinsel Isleten. Doch aufgrund der geschützten Landschaftslage und der Einschränkungen des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung droht das Projekt nun endgültig zu scheitern.
Die Isleten, wo das Areal der ehemaligen Sprengstofffabrik Cheddite beherbergt ist, liegt in einem Gebiet, das durch das Bundesinventar geschützt ist. Das bedeutet, dass Eingriffe nur zulässig sind, wenn sie mit gleichwertigen nationalen Interessen vereinbar sind. Experten für Umweltrecht, darunter Alain Griffel von der Universität Zürich und Christoph Jäger von der Kanzlei Carrard & Kellerhals, halten es laut «SonntagsZeitung» für unwahrscheinlich, dass das Projekt die Schutzziele des Bundesinventars einhalten kann.
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Mangel an rechtlicher Überprüfung
Besonders bemerkenswert ist laut «SonntagsZeitung», dass weder Sawiris noch die Urner Kantonsregierung, die das Projekt unterstützt, ein umwelt- und baurechtliches Gutachten in Auftrag gegeben hat, um die rechtliche Tragfähigkeit der Pläne zu überprüfen.
Trotz des anhaltenden Widerstands aus der Bevölkerung und der bevorstehenden Abstimmung über eine Volksinitiative, die das Projekt verhindern will, hätten die Verantwortlichen bisher keine ausreichenden Massnahmen ergriffen, um die Legalität des Vorhabens sicherzustellen.
Weitere Verkleinerung schliesst Sawiris aus
Sawiris betonte, dass er eine weitere Redimensionierung des Projekts ausschliesst – und sein Projektleiter Isidor Baumann machte deutlich, dass ohne den geplanten Hafen das Projekt nicht realisiert werden könne. Er ist ehemaliger Urner Regierungs- und Ständerat der damaligen CVP.
Die Zukunft des Projekts bleibt somit ungewiss, während die Debatte über den Schutz der Landschaft und den Ausgleich wirtschaftlicher Interessen weitergeht.
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Jonas Bucher ist Blattmacher stellvertretender Co-Leiter des Newsdesks bei 20 Minuten. Er ist seit 25 Jahren in der Medienbranche tätig und 20 Minuten stets treu geblieben.
